Wie weiter mit der Kultur- und Bildungsarbeit in den Bezirken?

Veranstalter:

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg

in Kooperation mit dem Kommunalpolitischen Forum Bündnis 90/Grüne Berlin e.V.

Termin: Freitag, den 26. November 2010 , von 13 Uhr – 19 Uhr

Ort: Rathaus Kreuzberg, Yorckstrasse 4-11, BVV-Saal

Die bezirkliche Kulturpolitik steht vor großen Herausforderungen. Angesichts des zu-nehmenden Drucks zur Haushaltskonsolidierung, der strukturellen Unterfinanzierung der Bezirke im Allgemeinen und der Anwendung der Kosten-Leistungs-Rechnung (KLR) in ihrer Berliner Ausprägung im Besonderen, haben zu einer Abwärtsspirale im Kulturbereich geführt. Zentrales Thema der Konferenz ist daher, ob und wie die Bezirke zukünftig ihren öffentlichen Auftrag wahrnehmen können, die kulturelle Infrastruktur in den Bezirken zu gewährleisten und weiterzuentwickeln.

Ziel der Konferenz ist es, zentrale Problemlagen der bezirklichen Kultur- und Bildungs-arbeit herauszuarbeiten und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Am Ende der Fachkonferenz werden konkrete (fach-)politische Forderungen formuliert, die Eingang finden sollen in die grünen Wahlprogramme für die Wahlen zu den BVVen und zum Abgeordnetenhaus in 2011.

Anmeldung erbeten unter: bezirkskulturkonferenz@gmx.net

Kontakt: Elvira Pichler, mobil 0177 429 1290

Programm

13:00 -14:30 Uhr:

Probleme und Herausforderungen bezirklicher Kulturarbeit – Ein Problemaufriss Begrüßung und Moderation: Elvira Pichler, Kulturpolitische Sprecherin der grünen BVV-Fraktion in Friedrichshain-Kreuzberg

4 Inputs à 5 Min. zu folgenden Themen:

1) Erhalt und Weiterentwicklung nicht-kommerzieller (Stadt-)Räume Warum, für wen und wofür sind nicht-kommerzielle Räume so wichtig? Warum werden sie immer weniger? Was können wir gegen ihr zunehmendes Verschwinden tun? Welche Rolle spielt Kunst und Kultur bei der Gentrifizierung. In der aktuellen Debatte werden KünstlerInnen oft als „Gentrifizierer“ betrachtet. Sind sie das wirklich oder werden sie auch eher Opfer von Verdrängung, die sie selbst nicht verursacht haben? Input: Dr. Ralf F. Hartmann, Kunstverein Tiergarten / Galerie Nord

2) Interkulturelle Öffnung der Kultureinrichtungen und Verwaltung Was bedeutet „interkulturelle Öffnung“ und warum brauchen wir sie? Was bedeutet das für die Einrichtungen hinsichtlich ihrer Leitideen und ihres Kulturverständnisses, ihrer programmatischen Ausrichtung und ihrer Personalpolitik? Was befördert, was behindert diese Öffnung? Input: Katharina Gelhaar, Haus der Kulturen der Welt

3) Sparen ohne Ende? Was läuft schief bei der Kulturfinanzierung in den Bezirken? Woran liegt es, dass stän-dig qualifiziertes Personal weggekürzt wird, Sachmittel und Fördergelder zusammen-gestrichen werden? Wodurch wird die Abwärtsspirale in der Kulturfinanzierung hervor-gerufen? Welche Rolle spielt die Kosten-Leistungs-Rechnung (KLR), nach deren Berliner Handhabung die kulturellen Leistungen und Angebote der Kultureinrichtungen lediglich nach „Angebotsstunden“ – also rein Mengen gestützten, quantitativen Kriterien – bewertet werden? Gibt es Alternativen zur KLR, die eine sinnvollere Grundlage für die Budgetzuweisung bieten könnten? Welche Rolle könnte die Einführung von einheitlichen Qualitäts-Standards spielen? Warum können sich die Bezirke kaum noch eine Kulturnutzung in bezirkseigenen Immobilien leisten? Was sind – angesichts der strukturellen Unterfinanzierung der Bezirke – die Alternati-ven? Input: Sabine Weißler, Kulturamtsleiterin Steglitz-Zehlendorf

4) Wie ist eine nachhaltige Sicherung bezirklicher Kulturarbeit möglich? Was können wir tun, um die bezirklichen Kultur- und Bildungsangebote und die kultu-relle Infrastruktur für die Bevölkerung zu erhalten und zu verbessern? Welche Strate-gien und Instrumentarien sollten genutzt werden? Was und wie könnten z.B. Strukturveränderungen zu einer nachhaltigen Sicherung und Weiterentwicklung der bezirklichen Kulturarbeit beitragen? Wie müsste eine rechtliche Absicherung aussehen? Welche Rolle spielt der politischer Wille bei der Absicherung der Kulturarbeit? Input: Susanne Metz, LuV-Leiterin Kultur und Weiterbildung in Friedrichhain-Kreuzberg

14:30-14:45 Uhr: Kaffeepause

14:45-16:15 Uhr: vier parallele Arbeitsgruppen sollen die o.g. Themen vertiefend bearbeiten und Forderungen formulieren

AG 1 Erhalt und Weiterentwicklung nicht-kommerzieller Räume

Input: Dr. Ralf F. Hartmann, Kunstverein Tiergarten / Galerie Nord Kommentierung: Dr. Franz Schulz, Bezirksbürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg; Leonie Baumann, NGBK und Sprecherin des Rates für die Künste AG 2 Interkulturelle Öffnung der Kultureinrichtungen und Verwaltung

Input: Katharina Gelhaar, Haus der Kulturen der Welt Kommentierung: Canan Bayram, MdA; Andreas Freudenberg, global music academy; Susanna Kahlefeld, Deutschlehrerin an der Volkshochschule Neukölln

AG 3 Sparen ohne Ende?

Input: Roland Thiel, Geschäftsstelle Produktkatalog der Bezirke Kommentierung: Oliver Schruoffeneger, MdA; Sabine Weißler, Kulturamtsleiterin Steg-litz-Zehlendorf; Stèphane Bauer, Kunstraum Kreuzberg

AG 4 Wie ist eine nachhaltige Sicherung bezirklicher Kulturarbeit möglich?

Input: Susanne Metz, LuV-Leiterin Kultur und Weiterbildung in Friedrichhain-Kreuzberg Kommentierung: Thomas Birk, MdA

16:15-16:45 Uhr: Kaffeepause

16:45-19 Uhr Plenum: Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse

Ab 19 Uhr: Umtrunk