Unsere Leitlinien für mehr Klimaschutz in Friedrichshain-Kreuzberg in den Bereichen Mobilität und Verkehr; Schulen und andere Bezirksgebäude; Parks, Grünflächen und Bäume sowie BürgerInnen-Beteiligung und Klimabildung
- Mobilität und Verkehr
- Schulen und andere Bezirksgebäude
- Parks, Grünflächen und Bäume
- BürgerInnen-Beteiligung und Klimabildung
Das Klimaschutzprogramm 2020 für Friedrichshain-Kreuzberg soll den CO?-Ausstoß bis ins Jahr 2020 um rund 45 Prozent verringern und besteht schon heute aus über 70 verschiedenen Projekten, Konzepten und Ideen. Doch das reicht uns noch lange nicht. Neben Initiativen und Verbänden wollen wir vor allem die Bevölkerung von Friedrichshain und Kreuzberg beteiligen.
Daher unsere Aufforderung: Gebt uns Feedback zu den Zielen unseres Klimaschutzprogramms für unseren Bezirk und steuert weitere tolle Projekte, Konzepte und Ideen bei. Per Mail (fraktion-frieke[at]gruene-berlin.de), am Telefon (90298-2590) oder bei Facebook. |
Mobilität und Verkehr
Im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg gibt es aktuell etwa 26 Kilometer Radwege und 33 Kilometer Radstreifen auf den Straßen, die wegen ihrer geringen Unfallhäufigkeit inzwischen bevorzugt angelegt werden. Seit 2005 sind rund 20 Kilometer neue Angebote für Räder hinzugekommen. Ein Teil der Bergmannstraße ist seit September 2009 Fahrradstraße.
Zur Verkehrsberuhigung gilt vor allen Schulen und auf vielen Nebenstraßen des Bezirks Tempo 30. Selbst auf rund neun Kilometern unserer Hauptstraßen sind nicht mehr als 30 Kilometern pro Stunde erlaubt. Auf Nebenstraßen und in Tempo-30-Zonen können wegen der gültigen Straßenverkehrsordnung (StVO) keine separaten Radwege ausgewiesen werden. Um den Radverkehr hier zu fördern, ist bei vielen Bereichen Kopfsteinpflaster gegen Teer ausgetauscht worden. Prinzipiell gilt: Der Verkehr ist für rund ein Viertel des CO?-Ausstoßes verantwortlich. Daher sind grundlegende Veränderungen in diesem Bereich besonders wirksam. Unsere grünen Leitlinien zum Klimaschutz sind daher:
Autofreie Stadt: Grundsätzliches Ziel ist es, motorisierten Individualverkehr komplett überflüssig zu machen.
Busse und Bahnen: Der öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) muss den Bürgerinnen und Bürgern ein optimiertes Angebot machen, das sie nicht ausschlagen können.
Brücken schlagen: Alle Ecken der beiden Ortsteile Friedrichshain und Kreuzberg sollen über die Spree besser mit Bussen, Bahnen und Booten verbunden werden.
Mehr (Geh-)Wege wagen: Fußgängerinnen und Fußgänger müssen bessere Angebote gemacht werden.
Vorrang für Fahrräder: Vor allem auf Straßen muss dem Radverkehr deutlich mehr Platz eingeräumt werden.
Entschleunigung: Der motorisierte Verkehr muss langsamer werden – und damit leiser, weniger gefährlich und unattraktiver.
Freiräume schaffen: Wir wollen den Flächenverbrauch des motorisierten Individualverkehrs zugunsten umweltverträglicher Verkehrsträger verlagern.
Vorbild Verwaltung: Das Bezirksamt soll seinen Fuhrpark komplett klimafreundlich umstellen.
Schulen und andere Bezirksgebäude
Warm anziehen: Öffentliche Gebäude im Bezirk müssen saniert und besser gedämmt werden.
Altbau aufpeppen: Bestehende Gebäude sollen mindestens auf Niedrigenergiestandard gebracht werden.
Neubauten mit Niveau: Für neue Gebäude gilt der Passivhausstandard.
Verbrauch verringern: Strom und andere Energieträger sind sparsamer zu verwenden.
Energien erneuern: Fossile Energieträger sollen durch erneuerbare Energien ersetzt werden.
Mehr Management: Das kommunale Energiemanagement soll weiter ausgebaut werden.
Käuflicher Klimaschutz: Beim Verkauf von bezirkseigenen Grundstücken sind private Bauherren zu besonders klimafreundlichen Gebäuden zu veranlassen.
Besser Bauen: Die öffentliche Vergabepraxis bei Bau- und anderen Aufträgen soll sich streng an ökologischen Kriterien orientieren.
Parks, Grünflächen und Bäume
Weil Bäume, Büsche und andere Pflanzen CO? speichern und damit der Atmosphäre entziehen, haben Grünflächen einen positiven Klimaeffekt. Gleichzeitig beeinflussen sie als sogenannte Kaltluftschneisen, die zur Abkühlung der Stadt beitragen, das lokale Klima. Außerdem speichert ein intakter Boden erhebliche Mengen an CO? durch biochemische Prozesse. Und: Grünflächen erhöhen die Lebensqualität, weil sie Feinstaub einfangen, Sauerstoff freisetzen und Lebensraum für zahlreiche Tier- und andere Pflanzenarten sind. Unsere grünen Leitlinien zum Klimaschutz sind daher:
Freiflächen fördern: Es müssen mehr Grün-, Sport-, Spiel- und Freizeitflächen entstehen.
Weniger Versiegeln: Die Entsiegelung des Bodens ist aktiv zu fördern. Der zunehmenden Versiegelung des Bodens ist entgegen zu wirken.
Keine Baumfällungen: Wo immer möglich ist zu verhindern, dass vorhandene Bäume auf öffentlichen Flächen gefällt werden. Mehr Bäume pflanzen: Müssen Bäume beispielsweise aus Gründen der Gefahrenabwehr gefällt werden, sind für jeden Baum mindestens drei neue zu pflanzen. Prinzipiell sollen insgesamt mehr neue Park- und Straßenbäume gepflanzt werden.
BürgerInnen-Beteiligung und Klimabildung
Klimaschutz fängt im Kleinen an. Jede und jeder Einzelne von uns trägt einen Teil der Verantwortung mit seinem täglichen Handeln. Deshalb sind Aufklärung und Mitmachprojekte wesentliche Faktoren beim Klimaschutz. Unsere grünen Leitlinien zum Klimaschutz sind daher:
Grüne Gärten: Der Bezirk stellt Flächen für (weitere) öffentliche Gemeinschaftsgärten (BürgerInnen-, Nachbarschafts-, Schul- und interkulturelle Gärten) zur Verfügung.
Baumbeten bepflanzen: Der Bezirk unterstützt Bürgerinnen und Bürger, die ihr Wohnumfeld beispielsweise in Form von Innenhöfen oder Baumbeeten (Baumscheiben) begrünen wollen.
Klimaschutz lernen: Kinder und Jugendliche sollen an Schulen und in anderen Einrichtungen über Energiesparprogramme lernen, wie man aktiv das Klima schützen kann. Angestellte anstiften: Energiesparendes Verhalten soll auch den Angestellten der öffentlichen Verwaltung im Bezirk gezielt näher gebracht werden.