Pfad der Visionär*innen

29 im Boden eingelassene Tafeln bilden in der Fußgängerzone der Friedrichstraße den „Pfad der Visionäre“. Jede Tafel repräsentiert durch das Zitat einer herausragenden Persönlichkeit einen der 28 Mitgliedstaaten der EU. Ziel des Projektes ist es, ein „Band der gemeinsamen Werte, Visionen und der Vielfalt der Kulturen der Europäischen Gemeinschaft“ darzustellen. So heißt es auf der Webseite des Projekts. „Doch bis auf vier Dichterinnen und Autorinnen aus Irland, Dänemark, Österreich und Finnland sind es ausschließlich Männer, die hier die Vision Europas vertreten und im besten Fall die Mehrheitsgesellschaft der jeweiligen Nation repräsentieren. Die Vielfalt der Kulturen der Europäischen Gemeinschaft oder gar Diversität ihrer Bevölkerung und Geschichte wird hier nicht ansatzweise sichtbar“, kritisiert Silvia Rothmund, Antragstellerin und Vorstandsmitglied der Grünen Fraktion Friedrichshain-Kreuzberg.

Mit einem Antrag im Bezirksparlament am 26. April 2023 will die Fraktion das Bezirksamt nun beauftragen, sich dafür einzusetzen, die Vielfalt und Diversität Europas sowohl im Namen als auch in der Auswahl der Persönlichkeiten im Kunstwerk widerzugeben. So soll eine Umbenennung in „Pfad der Visionär*innen“ oder „Pfad der Visionen“ erfolgen.

Der Antrag kann auf Bezirksebene mit Zuspruch rechnen. Bei der Beantwortung einer Einwohner*innenanfrage der „Omas gegen Rechts“ zum „Pfad der Visionäre“ erklärte die Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann im Januar 2023: „Wenn das Bezirksparlament eine Umbenennung wünscht, würde ich persönlich Ihr Anliegen gerne unterstützen.“