Initiator*in: B’90/Die Grünen

Resolution

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

In diesem Jahr wurde das langjährige, stark nachgefragte Frauenschwimmen im Spreewaldbad eingestellt und in das Stadtbad Neukölln verlagert. Dies bedeutet für viele Frauen das Aus für ein wohnortnahes Schwimmangebot, hat Fahrtkosten und einen höheren Zeitaufwand zur Folge. Das Frauenschwimmen kann also nicht mehr von allen Frauen im Bezirk wie zuvor wahrgenommen werden.

Zudem hat das Stadtbad Neukölln lange Sommerschließzeiten und deswegen kann, wie die Bäderbetriebe die Verlagerung des Frauenschwimmens mitunter begründen, mitnichten von einer Erweiterung und Verbesserung des Angebotsspektrums die Rede sein. Außerdem ermöglicht das Stadtbad Neukölln auf Grund seiner Bauweise keine besseren Bedingungen für das Frauenschwimmen.

Das Stadtbad Neukölln ist zum sportlichen Schwimmen sehr schlecht geeignet. Da es sich um ein historisches Hallenbad handelt, flacht das Becken dort an einer Seite stark ab, der Nichtschwimmer*innen- und Schwimmer*innenbereich wird durch ein quer gespanntes Seil getrennt. Bäder dieser Bauart laden eher zum Baden und gemächlichen Schwimmen ein, für Sport- und Kraulschwimmerinnen ist ein befriedigendes Schwimmerlebnis so nicht möglich.

Die Haltung der Berliner Bäderbetriebe wertet das Schwimmverhalten von Frauen auf ein „Badeerlebnis“ ab. Frauen, welche gerne unter Frauen schwimmen, sind aber vielfältig, auch in ihrem Schwimmverhalten! Das als Sportbecken konzipierte Schwimmbecken im Spreewaldbad deckte alle Bedürfnisse gut ab. Das Verhalten der Berliner Bäderbetriebe widerspricht somit deren eigenem Leitbild und ist unter Gendermainstreaming- und Genderbudgetingaspekten nicht hinnehmbar. Die BVV Friedrichshain Kreuzberg fordert die Berliner Bäderbetriebe dazu auf, umgehend das Frauenschwimmen im Spreewaldbad wieder einzuführen.

Friedrichshain-Kreuzberg, den 02.11.2017
Bündnis 90/Die Grünen

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