Initiator*innen: Filiz Keküllüoglu-Abdurazak; Jutta Schmidt-Stanojevic

B’90/Die Grünen

Antrag

Das Bezirksamt wird beauftragt, sich gegenüber den Freien Trägern und den Schuleiter*innen in Friedrichshain-Kreuzberg dafür einzusetzen, dass neben dem schulischen Lernen die Sommerschule um erlebnispädagogische Freizeitaktivitäten nach einem Sommercamp-Charakter erweitert wird. Darüber hinaus sind zum einen die Eltern proaktiv über die Sommerschule in Form einer direkten Ansprache und durch mehrsprachige Flyer etc. zu informieren und zum anderen ist sicherzustellen, dass die Lehrer*innen die Pädagog*innen der Freien Träger bestmöglich über den nachzuholenden Stoff und die individuellen Bedarfe der einzelnen Schüler*innen informieren, damit durch die Teilnahme an der Sommerschule die erwünschten Erfolge möglichst erzielt werden können.
Das Bezirksamt wird außerdem gebeten, sich gegenüber der Bildungsverwaltung dafür einzusetzen, die Freien Träger hinreichend auf pädagogische Fragen vorzubereiten bzw. ihnen professionelle Beratung diesbezüglich kontinuierlich während den Sommerschulen in den Schulferien zur Verfügung zu stellen, rechtzeitig vor dem Beginn der Sommerschulferien die Kriterien für Qualitätssicherung und die Rahmenbedingungen wie einer Dokumentation und Evaluierung den mit der Sommerschule beauftragten Freien Träger mitzuteilen und darüber hinaus die Probezeit an Gymnasien zu verlängern.
Da die Sommerschule weder den Anspruch hat, noch in der Lage ist, die durch die coronabedingte Verstärkung der Bildungsungleichheit aufzuheben, wird das Bezirksamt gebeten, gemeinsam mit den Schulen und der Bildungsverwaltung Konzepte zu erarbeiten, um dieser Ungleichheit entgegenzusteuern und den versäumten Unterrichtsstoff über die Ferienzeit hinaus pädagogisch sinnvoll aufzuholen. Die Erkenntnisse der Sommerschule soll als Vorbild für die Herbstschule genommen werden und ständig verbessert werden.
Das Bezirksamt soll dem Schulausschuss jeweils in der Sitzung nach den Sommer- und Herbstferien umfassend über die Sommerschule informieren.

Begründung:
In den Schulferien benötigen die Schüler*innen u.a. auch Erholung, weshalb die Sommerschule nicht nur dem Aufholen des coronabedingt versäumten Schulstoffes dienen, sondern den Schüler*innen auch Freizeitaktivitäten anbieten soll (wie ein Sommercamp). Es hängt vom Engagement der einzelnen Freien Träger ab, inwiefern sie neben dem Lernen auch Freizeitaktivitäten in die Sommerschule anbieten, weshalb es erfolgsversprechend sein könnte, wenn das Bezirksamt diesbezüglich die Freien Träger anregt.
Freier Träger sind bzgl. ihrer Erfahrungen an Schulen bzw. der pädagogischen Qualität sehr unterschiedlich. Die Schüler*innen werden während der Ferienzeit den Freien Trägern anvertraut, so muss der Schutz des Kindeswohls sowie ein Mindestmaß an Qualitätsstandards sichergestellt werden.
Da leider einige Schüler*innen im Homeschooling die notwendige Unterstützung nicht erhalten konnten, sollten sie für die Versäumnisse aufgrund der Corona-Krise nicht bestraft werden, weshalb unter anderem die Probezeit an Gymnasien verlängert werden sollte.

Friedrichshain-Kreuzberg, den 09.06.2020
B’90/Die Grünen
Antragsteller*in: Filiz Keküllüoglu-Abdurazak

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