Die Investorengemeinschaft Markthalle IX stellt ihr Konzept für die Nutzung der Eisenbahnmarkthalle vor.

Wer Markthalle und Kreuzberg hört, denkt zuerst an die kürzlich renovierte Halle auf dem Marheinekeplatz. Spätestens seit der Verfilmung von Sven Regeners Erfolgsroman „Herr Lehmann“ genießt aber auch das Restaurant namens „Markthalle“ einen hohen Bekanntheitsgrad. Weit weniger bekannt ist, dass sich hinter dem Restaurant, zwischen Pücklerstraße, Eisenbahnstraße und Lausitzerplatz die historische Eisenbahnmarkthalle befindet, die zurzeit von der Stadt Berlin zum Verkauf angeboten wird.

Das ist auch kein Wunder, weil es dort im Moment ziemlich trostlos aussieht. Abgesehen von den Discountern Aldi, Kik und Drospa gibt es innerhalb der Halle einen großen Leerstand. Der ganze Gebäudekomplex ist stark sanierungsbedürftig und wurde in den vergangenen Jahren heruntergewirtschaftet.

Das wollen wir ändern. Als Investorengemeinschaft Markthalle IX (in Anlehnung an ihren historischen Namen) haben wir uns mit der Vision zusammengefunden, die Eisenbahnmarkthalle in ihrer ursprünglichen Form als sozialen und wirtschaftlichen Mittelpunkt des Kiezes wiederzubeleben. In enger Abstimmung mit AnwohnerInnen, Bezirk und Denkmalschutz planen wir ein Konzept, dass auf kleinteilige, individuelle Nutzung statt Discounter-Einheitsbrei setzt. Wir wollen vor allem lokale Gewerbetreibende und Gastronomen zurück in die Halle holen. Mit einem Musikzentrum im Keller und Ausstellungsflächen für junge Berliner Künstler wird es auch ständig wechselnde kulturelle Veranstaltungen geben.

Damit erfüllen wir sowohl die Vorgaben der Politik als auch die Wünsche der Anwohner. Im Abgeordnetenhaus und Bezirk besteht Konsens darüber, dass die Nutzung der Halle im Sinne eines kleinteiligen Einzelhandels für die Nahversorgung erfolgen soll. „Eine Belebung der Markthalle mit kleinteiligem Einzelhandel wird nur funktionieren, wenn man auch Akteure aus dem Stadtquartier aktiviert und in dieses Konzept mit einbindet“, hat Wirtschaftssenator Harald Wolf mehrfach öffentlich betont und eine Lösung, die eine überwiegende Nutzung durch Aldi, Lidl Kaisers & Co. vorsieht explizit abgelehnt.

Die Anwohnerinitiative Lausitzer Platz unterstützt daher unser Konzept. „Die von der Investorengruppe Markthalle IX vorgeschlagene gemischte Nutzung, bestehende und neue Einzelhandelsangebote mit Dienstleistungen für die Kulturwirtschaft und für die Nachbarschaft zu kombinieren, verspricht eine höhere Attraktivität und Nachhaltigkeit für unseren Kiez“, sagt ihr Vertreter Christoph Albrecht.

Wie sehr „ihre“ Eisenbahnmarkthalle den AnwohnerInnen am Herzen liegt, haben sie in den vergangenen Monaten immer wieder unter Beweis gestellt: Durch Unterschriftensammlungen, Bürgertreffen, Diskussionsrunden in der Emmaus-Kirche am Lausitzer Platz und zahlreiche Schreiben an den Wirtschaftssenator und den Bezirk haben sie erreicht, dass für den Verkauf der Markthalle nicht mehr allein der Verkaufspreis ausschlaggebend ist, sondern das Konzept bei der Vergabe mitentscheidend ist.

Auch deswegen hat der Aufsichtsrat der stadteigenen Berliner Großmarkt GmbH, die für den Verkauf zuständig ist, in seiner Sitzung am 22. August entschieden, mit uns exklusive Verkaufsverhandlungen aufzunehmen. Wir hoffen, diese möglichst bald erfolgreich abschließen zu können, um unser Konzept so schnell wie möglich gemeinsam ausplanen zu können.

Aktuelle Informationen finden Sie unter: www.markthalleneun.de