DS/1346/III

Mündliche Anfrage

1. Welche Informationen liegen dem Bezirksamt vor, inwieweit und in welchem Ausmaß Karstadt am Hermannplatz von der Insolvenz der Arcandor-Gruppe betroffen ist?

Die Filiale Karstadt am Hermannplatz ist wie alle anderen Töchter der Arcandor-Gruppe von der Insolvenz betroffen. Der Filialgeschäftsführer teilte mit, dass der Insolvenzverwalter nach 3 Monaten, d. h. am 9.September 2009 eine Entscheidung treffen muss, ob es zu einer Planinsolvenz kommt oder ob die Liquidität innerhalb der Karstadt-Gruppe für ein Weiterbestehen gegeben ist.

Im Gegensatz zu früher werden heute die einzelnen Bereiche innerhalb der Arcandor-Gruppe separat betrachtet, d. h. Gewinne des einen Bereiches werden nicht zur Verlustdeckung anderer Bereiche genutzt. Für Karstadt – so Geschäftsführer und Betriebsratsvorsitzende – sieht es gegenwärtig relativ gut aus, so dass die Hoffnung besteht, dass die Mehrzahl der 350 Mitarbeiter/ innen die Krise überstehen und ihren Arbeitsplatz behalten werden. Dafür iat aber auch eine Voraussetzung, dass der Umsatz stabil bleibt.

2. Steht das Bezirksamt in regelmäßigen Kontakt zur Geschäftsleitung und zur Arbeitnehmervertretung der Karstadt-Filiale?

Im Rahmen der Unternehmensbesuche des Stadtrates fanden bereits Gespräche mit der Geschäftsführung statt. Weitere Gespräche zur Krise mit Geschäftsführung und Betriebsrat fanden vor und nach dem Insolvenzantrag statt.

3. In welcher Form setzt sich das Bezirksamt für den Erhalt der betroffenen Arbeitsplätze ein?

Das Interesse des Bezirks ist die Sicherung von Karstadt am Standort Hermannplatz und damit auch der Erhalt der Arbeitsplätze. Insgesamt bemühen sich Geschäftsführung und Betriebsrat um die Weiterführung eines „normalen“ Geschäftsbetriebs, um den Umsatz nicht zu verschlechtern.

In mehreren Personalversammlungen wurde mit den Mitarbeitern über die Situation gesprochen.

Das Bezirksamt hat bereits vor dem Insolvenzantrag seine Unterstützung zum Erhalt des Standortes angeboten. In dieses Angebot mit einbezogen waren das Bezirksamt, der BVVWirtschaftsausschussvorsitzende und die Senatskanzlei. Das Bezirksamt unterstützte den Erhalt des Standortes auch in Form eines Karstadt-Unterstützerschreibens des Bezirksbürgermeisters.

Das Bezirksamt hat in Einzelgesprächen nach dem Insolvenzantrag weitere Unterstützung im Einvernehmen mit Geschäftsführung und Betriebsrat angeboten. Vereinbart wurde, dass Geschäftsführung und Betriebsrat sich an uns wenden, sobald die Unterstützung des BA benötigt wird.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Peter Beckers

Friedrichshain-Kreuzberg, den 02.07.09

B’90/Die Grünen Herr Rüdiger Brandt