Der Marketingchef des Regionalmanagements mediaspree e.V. über die Entwicklung der Region des Spreeufers zwischen Jannowitz- und Elsenbrücke

Mediaspree, der beidseitige Spreeraum zwischen Jannowitz- und Elsenbrücke ist mir seit Jahren bestens vertraut. Als Leiter einer Vor-Ort-Geschäftsstelle bin ich Ansprechpartner und „Kümmerer“ für Interessenten und Anfragen aller Art. Vornehmlich kümmern wir uns um Standortmarketing, Nutzerfindung und Netzwerkbildung.

In den letzten Jahren hat sich der gesamte Bereich zunehmend belebt. Zahlreiche Alt- und Neubauvorhaben wurden saniert bzw. fertig gestellt. Aktuell befinden sich weitere Studios im früheren Osthafen im Bau. Die Arena O2 World wird nächstes Jahr eröffnet. Weitere Projekte befinden sich in Planung und werden – abhängig von der Nutzergewinnung – realisiert. Somit werden auch keine leeren Gebäudehüllen entstehen. An der mediaspree wird nur für vorher feststehende Nutzer gebaut. Ebenso wenig wird es eine Gebietsentwicklung in Mentalität eines Bulldozers geben. Nicht flächenhafte sondern punktuelle Aufwertungen, Sanierungen und Neubauten stehen im Vordergrund. Diese Entwicklung wird Jahrzehnte dauern – der unmittelbare Spreeraum umfasst immerhin 3,5 km Länge und rund 180 ha Fläche.

Der gesamte Bezirk wird von dieser Standortentwicklung profitieren. Universal, MTV, VIVA, ver.di und BASF haben tausende neuer Arbeitsplätze an der mediaspree geschaffen. In der O2 World werden hunderte neuer Arbeitsplätze entstehen. Dies sind nur die großen Arbeitsplatzgeneratoren. Um sie herum ist in den letzten Jahren in den Gewerbehöfen eine so genannte Kreativindustrie entstanden. Zwei neue öffentliche Parkflächen sind im Bau. Die Clubs und Strandbars haben diesen Spreeraum zum Ziel in- und ausländischer Touristen gemacht. Künftig wird unser besonderes Augenmerk auf einen durchgängig öffentlichen Uferbereich gelegt, weil er wesentlich zur Attraktivität des Gesamtgebietes und auch zu einem verbesserten Lokalklima beiträgt.

Für wichtig erachten wir auch einen weiteren Brückenschlag – gleich welcher Art – zwischen Friedrichshain und Kreuzberg. Dabei ist die Entscheidung, ob als Brommybrücke oder als Brommysteg, noch nicht gefallen.

Die häufig geäußerte Sorge einer sich ändernden Sozialstruktur können wir entkräften. Die Einwohnerstruktur ändert sich hier nicht stärker als anderswo in Berlin. Gleichwohl werden wir die Belange von Bürgern und Anwohnern künftig stärker berücksichtigen. Die Sichtweise wurde bisher durch die Konzentration auf die Erfordernisse eines traditionsreichen Arbeitsstättengebietes zu sehr vernachlässigt.

Fazit: Der Schnittbereich der beiden Bezirksteile ist aus dem Dornröschenschlaf erwacht und mutiert mehr und mehr zur Lebensader und Rückgrat des Bezirkes.

Christian Meyer, Geschäftsführer von Regionalmanagement Mediaspree e.V.