Frankfurter und Kottbusser Tor sind die gefährlichsten Kreuzungen Berlins. Dort knallt es fast täglich. Grüne kritisieren untätigen Senat

Das Frankfurter Tor ist die gefährlichste Kreuzung Berlins. Grund genug für die Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg dem Senat nach jahrelangem Nichtstun ein denkbar schlechtes Zeugnis auszustellen. „Das grenzt an vorsätzlichen Körperverletzung, wenn der Senat bei fast einem Unfall täglich nichts unternimmt“, sagt der grüne Verkehrsexperte Manuel Sahib. Die Grünen fordern seit Jahren von der Landesebene, die Unfallschwerpunkte im Bezirk verkehrssicherer zu machen. Heute brachten sie erneut einen entsprechenden Antrag in das Bezirksparlament ein.

Nach aktuellen Polizeiangaben hat das Frankfurter Tor mit 279 Unfällen in 2008 den Charlottenburger Ernst-Reuter-Platz als gefährlichste Kreuzung abgelöst. Der Kreisverkehr Kottbusser Tor in Kreuzberg liegt im Berlinvergleich auf Platz zwei; hier knallte es 229 Mal. Besonders stark unfallgefährdet seien nach wie vor Radfahrer und Fußgänger. Laut Polizeipräsident Dieter Glietsch stieg 2008 in Berlin die Zahl von Unfällen mit Radfahrer-Beteiligung im Vergleich zum Vorjahr um 11,3%.

„Angesichts dieser Entwicklung muss der Senat dringend handeln“, forderte Sahib, stellvertretender Vorsitzender im Verkehrsausschuss. Schließlich stehe mit der Verkehrslenkung Berlin eine Landesbehörde in Verantwortung. „Doch jedesmal, wenn wir nachfragen, heißt es: Baubeginn weiter unklar.“