Jugendarbeit lebt von Kontinuität und von konstanter Beziehungsarbeit, was auch auf die Mädchen und jungen Frauen der Einrichtungen „Phantalisa“ und „ALIA“ zutrifft. Die außerordentliche Kündigung der Leistungsverträge für den Betrieb dieser beiden Einrichtungen durch den Stadtrat für Jugend und Gesundheit, Herrn Max Kindler, stellt eine Zäsur für die Arbeit zwischen Betreuer*innen und den Mädchen und jungen Frauen dar. Nicht nur war dieses Vorgehen intransparent, sondern es fand auch ohne Absprache und Diskussion mit dem Jugendhilfeausschuss (JHA) statt. Durch das dadurch eröffnete gerichtliche Verfahren laufen die betroffenen Einrichtungen Gefahr, für eine unabsehbare Zeit geschlossen zu bleiben.
Die vom Stadtrat im Kündigungsschreiben vorgebrachten schwerwiegenden Vorwürfe des Antisemitismus einzelner Mitarbeiter*innen des Trägers Frieda e.V. sind vollständig aufzuklären. Die Grüne Fraktion toleriert keinen Antisemitismus. Vorwürfe dieser Art bedürfen deswegen dringender und sorgfältiger Aufklärung. Wir fordern Frieda e.V. auf, sich inhaltlich zu den geäußerten Vorwürfen gegenüber dem Jugendhilfeausschuss zu positionieren. Der JHA hat in der Sitzung vom 2. Mai keinen Beschluss zu Frieda e.V. verabschiedet. Über vier Stunden haben die Ausschussmitglieder und viele Interessierte aus der Zivilgesellschaft die Entscheidung von Herrn Stadtrat Kindler diskutiert und in Frage gestellt. Die Fortführung der Debatte ist auf die kommende Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 7. Mai vertagt.
Dazu erklären Vito Dabisch und Olja Koterewa, Mitglieder im Jugendhilfeausschuss: „Während der Aufklärung zur Kündigung und den Vorwürfen gegen Frieda e.V. dürfen die Mädchen und jungen Frauen nicht die Leidtragenden sein. Eine schnellstmögliche Wiederaufnahme des Betriebs der beiden betroffenen Einrichtungen hat höchste Priorität, um Beziehungs- und Angebotsabbrüche für die betroffenen Mädchen und jungen Frauen zu verhindern.“
Unsere Meldung vom 8. Mai zu den neusten Entwicklungen zum Thema „Frieda e.V.“ ist
hier nachzulesen.