In der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Friedrichshain-Kreuzberg am 19.10.22 bringt die Grüne Fraktion u. a. folgende Anfragen ein. Die Versammlung kann im Livestream ab 18 Uhr verfolgt werden. Viel Spaß!
Grüne Fraktion fordert: Das Freizeitangebot „spOrt 365“ im Görlitzer Park erhalten!
Egal ob Basketball, Frisbee oder Softball – für viele Kinder und Jugendliche im Bezirk war das Sportangebot „spOrt 365“ des Trägers Turngemeinde in Berlin 1848 e.V. (TiB) im Görlitzer Park ein wichtiger Ankerpunkt. Doch mit einer kurzfristigen Kündigung beendete der bisherige Träger im März sein beliebtes Projekt der Kinder- und Jugendarbeit. Per Antrag fordert die Grüne Fraktion in Friedrichshain-Kreuzberg am 26.April 2023 nun das Bezirksamt auf, sich auf Landesebene weiter dafür einzusetzen, dass das Projekt so schnell wie möglich unter neuer Trägerschaft eröffnet wird. Das Gelände in der Mitte des Parks soll für Anwohnenden und Interessierten wieder als ein öffentliches, inklusives und kostenfreies Ganzjahresangebot verfügbar sein. Wenn der bisherige Träger das gepachtete Gelände nicht zeitnah zur Verfügung stellt, regt die Fraktion an, ein Übergangsangebot für die Kinder und Jugendlichen zu schaffen und gegebenenfalls umliegende Turnhallen mit einzubeziehen.
„Das Angebot von spOrt365 war ein Lichtblick für die Kinder und Jugendlichen im Kiez. Auch um die Folgen der Pandemie aufzufangen, brauchen wir solche Angebote. Als Grüne Fraktion setzen wir uns deshalb mit Nachdruck für die Wiedereröffnung von spOrt365 ein“, begründet Vito Dabisch den Antrag.
Pfad der Visionär*innen
29 im Boden eingelassene Tafeln bilden in der Fußgängerzone der Friedrichstraße den „Pfad der Visionäre“. Jede Tafel repräsentiert durch das Zitat einer herausragenden Persönlichkeit einen der 28 Mitgliedstaaten der EU. Ziel des Projektes ist es, ein „Band der gemeinsamen Werte, Visionen und der Vielfalt der Kulturen der Europäischen Gemeinschaft“ darzustellen. So heißt es auf der Webseite des Projekts. „Doch bis auf vier Dichterinnen und Autorinnen aus Irland, Dänemark, Österreich und Finnland sind es ausschließlich Männer, die hier die Vision Europas vertreten und im besten Fall die Mehrheitsgesellschaft der jeweiligen Nation repräsentieren. Die Vielfalt der Kulturen der Europäischen Gemeinschaft oder gar Diversität ihrer Bevölkerung und Geschichte wird hier nicht ansatzweise sichtbar“, kritisiert Silvia Rothmund, Antragsstellerin und Vorstandsmitglied der Grünen Fraktion Friedrichshain-Kreuzberg.
Mit einem Antrag im Bezirksparlament am 26. April 2023 will die Fraktion das Bezirksamt nun beauftragen, sich dafür einzusetzen, die Vielfalt und Diversität Europas sowohl im Namen als auch in der Auswahl der Persönlichkeiten im Kunstwerk widerzugeben. So soll eine Umbenennung in „Pfad der Visionär*innen“ oder „Pfad der Visionen“ erfolgen.
Der Antrag kann auf Bezirksebene mit Zuspruch rechnen. Bei der Beantwortung einer Einwohner*innenanfrage der „Omas gegen Rechts“ zum „Pfad der Visionäre“ erklärte die Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann im Januar 2023: „Wenn das Bezirksparlament eine Umbenennung wünscht, würde ich persönlich Ihr Anliegen gerne unterstützen.“
Grüne Fraktion fordert kritische Auseinandersetzung mit Skulptur „Der seltene Fang“ im Viktoriapark
Ein nackter, athletisch gebauter, bärtiger Fischer umschlingt die Schwanzflosse einer jungen ebenfalls nackten Nixe, die er soeben mit einem Netz eingefangen hat. Immer wieder wird Anstoß genommen an der prominent am Fuße des künstlichen Wasserfalls im Viktoriapark platzierten Skulptur „Der seltene Fang“ von Ernst Gustav Herter aus dem Jahr 1896. Kritiker*innen betonen, dass das Werk Gewalt gegen Frauen als normal, ästhetisch und erotisch dargestellt. „Eine solche Darstellung sexualisierter Gewalt im öffentlichen Raum ist vor dem Hintergrund real existierender Gewalt gegen Frauen unangemessen und insbesondere für Opfer und Bedrohte kaum erträglich. Es ist Zeit für einen öffentlichen Diskursprozess zum Umgang mit dieser Skulptur“, so Sarah Jermutus, Antragsstellerin und Vorstandsvorsitzende der Grünen Fraktion Friedrichshain-Kreuzberg.
Per Antrag im Friedrichshain-Kreuzberger Bezirksparlament will die Grüne Fraktion das Bezirksamt beauftragen einen Diskursprozess zum Umgang mit der Bronzeskulptur zu starten. Dabei soll zunächst eine kritische Kontextualisierung und künstlerische Auseinandersetzung mit der unter Denkmalschutz stehenden Skulptur im Fokus stehen.