Am 29. Oktober lud Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann zu einer Fahrradtour durch Kreuzberg, um die Standorte zu zeigen, in denen der bezirkliche Radverkehrsplan bereits umgesetzt wurde. Nachfragen und Verbesserungsvorschläge wurden mit Abstand und Mundschutz unter den ca. 15 Teilnehmenden rege diskutiert.

Monika Herrmann erklärt die Umsetzung des bezirklichen Radverkehrsplans. (c) FS

Los ging es an der Hasenheide, bei der ältesten Protected Bikelane inklusive grünem Belag im Bezirk. Monika Hermann berichtete, dass bei der Verstetigung, die allen Pop-Up-Radwegen bevor steht, noch breiter geplant wird . Vor allem auch in Hinsicht auf die immer mehr genutzten Lastenräder ist dies eine Notwendigkeit.

Die Fahrradstraße in der Körtestraße. (c) JH

Nächster Halt war die Körtestraße, die seit dem 25. August eine Fahrradstraße ist. Dort fällt vor allem auf, dass Auto- und Rollerfahrende die Schleuse gern ignorieren und umfahren. Deswegen wird die Fahrradstraße, die bis zum Mariannenplatz geht, bald durch zusätzliche herausfahrbare Poller geschützt, die nur von Anwohner_innen und Gewerbetreibenden bewegt werden können. Dass es dort eine Fahrradstraße geben wird, wurde, wie alle anderen Radwege auch, schon lang in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) beschlossen.

Veränderungen für Fußgänger*innen und Fahrradfahrende

Nach einer kleinen Stippvisite in den Graefekiez und den ersten Querungen in Kreuzberg haben wir uns die Umbauarbeiten am Fraenkelufer angeschaut. Dort hat Annika Gerold, Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Verkehr, Klima und Immobilien, die Verbreiterung des Fußwegs erläutert. Die Parkplätze, die vorher quer am Fahrbahnrand standen, sind nun längs zur Straße, wodurch die Fußgänger*innen genug Platz zum Flanieren haben. Vor allem wurde jedoch durch die flachen Bordsteine Barrierefreiheit geschaffen und die bessere Sichtachse führt zu mehr Sicherheit für die Fußgänger*innen.

Fraenkelufer

Platz und Barrierefreiheit am Fraenkelufer. (c) FS

Ebenso berichtet Annika Gerold zum von der BVV auf Initative der Grünen  beschlossenen Fußverkehrsplan. Aber auch in der Böckhstraße ist einiges geschehen: die im August 2019 entstandene Spielstraße ist die erste, die verstetigt wird. Auch bei den weiteren 19, die im Sommer mit dem Bündnis Temporäre Spielstraße enstanden sind, hoffen wir auf eine Verstetigung. Eine weitere Veränderung sind die Fahrradbügel vor der Lemgo-Grundschule.

Fahrradbügel

Neue Fahrradbügel an der Lemgo-Grundschule. (c) JH

Monika Hermann und Annika Gerold

Monika Herrmann und Annika Gerold erklären neu entstandene Standorte für Fahrradstellplätze. (c) FS

Die vielen neuen Fahrradstellplätze gehen auf den grünen Antrag “Mehr Platz für Fußgänger*innen schaffen – mehr Fahrradbügel auf der Straße anbringen” (DS/0566/V) und eine erfolgreiche Kooperation vom Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg mit dem Planungsbüro Fix my Berlin zurück. Bürger*innen konnten vorschlagen, wo sie sich Fahrradbügel wünschen. In unserer illustren Runde wurde schnell deutlich, dass dieses Angebot rege genutzt wurde und einige Wünsche bereits umgesetzt wurden. Weiter gings zum Kottbusser Damm, hier fiel uns auf, dass der Weg noch etwas eng ist und leider Hindernisse wie Einkaufswagen den Radelnden den Weg schwer machen. Bei der Verstetigung soll dies verändert werden und auch spezielle Protektionselemente aus Mexiko werden die Radspur sichern. Diese werden gerade hergestellt und wurden auch nach dem Aspekt ausgesucht, Rettungswagen ein zügiges Durchkommen zu ermöglichen. Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann machte deutlich, dass auch Parkplätze wegfallen werden, gerade um ungehinderte Rettungseinsätze zu ermöglichen, denn diese werden häufig eher von falsch parkenden Autos blockiert.

Ein Stopp bei einem der Fahrradbügel für Lastenräder am Maybachufer in unserem Nachbarbezirk Neukölln musste natürlich auch sein. Diese schmalen Bügel vereinfachen das Abschließen der großen Gefährte sehr.

Der vorletzte Halt war im Wrangelkiez, in dem wir uns die im November 2019 installierten Querungen angeschaut haben. Sie haben nachweislich den Verkehr im Viertel beruhigt. Auch über die mögliche Linienführung der erweiterten Tramlinie M10 wurde kurz diskutiert. Für diese laufende und sehr kontroverse Diskussion war es aber schon zu spät und zu kalt und auch nicht der richtige Ort.

Als krönenden Abschluss sind wir noch einmal den schönen verbreiterten Radweg auf der Oberbaumbrücke abgefahren. Es war eine sehr lehrreiche Tour, die wir unbedingt in Friedrichshain fortsetzen möchten, denn auch dort sind viele spannende neue Verkehrsprojekte umgesetzt worden.

 

Fotos: Johanna Haffner und Friederike Suckert