DS/2186/III

Mündliche Anfrage

Ich frage das Bezirksamt:

1. Wie viele Schulen wurden seit Beginn der Wahlperiode im Bezirk modernisiert und wie viel Geld wurde dafür in die Hand genommen?

2. Wie viele Spielplätze wurden seit Beginn der Wahlperiode im Bezirk modernisiert oder neu errichtet und wie viel Geld wurde dafür in die Hand genommen?

3. Welche weiteren Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien (z.B. Jugendclubs, Familienzentren,…) wurden in dem Zeitraum verbessert oder neu begonnen und wie lagen die Investitionen in Infrastruktur in Form von Gebäuden?

Nachfragen:

4. Welche neuen Projekte wurden in dieser Wahlperiode in den Bereichen Schule, Jugend und Familie begonnen? (Bitte nach Bereichen getrennt aufzählen)

5. Welche weiteren Innovationen wurden in dieser Wahlperiode in der Abteilung Jugend, Familie und Schule gestartet?

Sehr geehrte Frau Burkert-Eulitz, Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt:

Grundsätzlich möchte ich an dieser Stelle auf den im Mai 2011 erscheinenden Ergebnisbericht der Abteilung Jugend, Familie und Schule verweisen, welcher noch einmal differenziert darstellt, welche fachlichen Schwerpunkte in den vergangenen fünf Jahren im Mittelpunkt der Arbeit standen und welche Entwicklungs- und Veränderungsprozesse in den Bereichen Jugendhilfe und Schule durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv gestaltet wurden.

Deshalb wird die Beantwortung der hier gestellten Fragen nur einige exemplarische Beispiele benennen.

1. Wie viele Schulen wurden seit Beginn der Wahlperiode im Bezirk modernisiert und wie viel Geld wurde dafür in die Hand genommen?

In nahezu allen Schulen erfolgten Modernisierungsmaßnahmen im kleineren und vor allem im größeren Umfang. Dazu existieren mehrseitige Übersichten der jeweiligen Förderprogramme (z.B. Schulsanierungsprogramm, K II, Stadtumbau Ost, Städtebaulicher Denkmalschutz etc.), welche im Schulamt einsehbar sind. So wurden in den letzten Jahren mit 17 unterschiedlichsten Förderprogrammen und Investitionsmaßnahmen Baumaßnahmen mit einem Umfang von insgesamt 92.623.915 € in Schulen des Bezirkes durchgeführt.

2. Wie viele Spielplätze wurden seit Beginn der Wahlperiode im Bezirk modernisiert oder neu errichtet und wie viel Geld wurde dafür in die Hand genommen?

Folgende finanzielle Mittel hat der Bezirk für die Modernisierung/Sanierung der Spielplätze investiert:

2006 549.212,99

2007 2.333.619,41

2008 1.952.502,45

2009 642.817,52

2010 792.588,09

2011 734.000,00

3. Welche weiteren Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien (z.B. Jugendclubs, Familienzentren,…) wurden in dem Zeitraum verbessert oder neu begonnen und wie lagen die Investitionen in Infrastruktur in Form von Gebäuden?

Beispiel Kinder- und Jugendförderung

Implementierung des Kinder- und Jugendbeteiligungsbüro (inkl. Jugendjury, Schülerselbstverwaltung seit 2007)

Neue Kinderfreizeiteinrichtung (mit modernem und mobilem Ansatz) im östlichen Teil der Region II (seit 2011)

insgesamt konnten, trotz der schwierigen Haushaltslage, weitestgehend alle Angebote nach § 11 als Standorte erhalten bleiben Investitionsmaßnahmen in Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen:

  • Grundinstandsetzung des Freizeithauses Kadiner Str. (2006/2007= ca. 510.000 €)
  • Einbau eines 2. Fluchtweges JFE Urbanstr. (2006 = ca.95.000 €)
  • Umbau des Obergeschosses Landsberger Allee zu einer Jugendfreizeiteinrichtung
  • (20072008 = ca. 150.000 €)

  • Grundinstandsetzung des Bolzplatzes JZ CHIP soll in 2011 erfolgen (Ansatz = 100.000 €)
  • Weitere Maßnahmen: Instandsetzung Gangway des Jugendsportfreizeitschiffes,
  • Fassaden- und Fenstersanierung KFE Die Nische

Frühkindliche Bildung und Erziehung

Es wurden erhebliche Transfermittel in den Bereich § 16 umgesteuert und deutliche Personalkapazitäten für die Entwicklung dieses Bereiches bereitgestellt. Durch die Schwerpunktsetzung im Bereich Familienförderung ist unser Bezirk mit knapp über 1 Millionen € Transfer an der Berliner Spitze der Leistungen nach § 16, 2007 waren es noch ca. 250.000€.

Neben dem Ausbau des FZ Fürstenwalderstr. , des Nachbarschaftshauses Centrum – Familienzentrum im Wrangelkiez, der Übertragung und Verbesserung des ehemaligen Elternzentrums zum Familienzentrum Mehringdamm, wurden noch neu eingerichtet das Familienzentrum Adalbertstr. (ehemals Waldemarstr.) und „Das Haus“ im Weidenweg in Richtung Familienförderung profiliert. Der Umzug des FZ Adalbertstr. wurde durch erhebliche Investitionen aus dem Denkmalschutzprogramm ermöglicht.

Es wurden außerdem verschiedene Familientreffpunkte eingerichtet, wie das Elterncafè in der Kita Kochstr., der Familientreff in der Kita Nestwärme (Ritterstr.), die Kinderoase am Traveplatz, das FuN am Boxhagener Platz, auch die Kita “Am Rudolfplatz“ (JAO e.V.) hat ihre Arbeit durch Familienbildungsangebote ergänzt.

Nachfragen:

4. Welche neuen Projekte wurden in dieser Wahlperiode in den Bereichen Schule, Jugend und Familie begonnen? (Bitte nach Bereichen getrennt aufzählen)

Frühkindliche Bildung und Erziehung

Der gesamte KBE-Bereich und alle von ihm geförderten Projekte sind neu, z.B. Griffbereit, Rucksack in Kita und Schule, FuNgruppen und Elternforschungsgruppen, sowie der Aufbau des Stadtteilmütternetzwerks im OT Kreuzberg.

Kindertagesstätten

Seit November 2006 wurden 42 Standorte Kindertagesstätten neu in Betrieb genommen, dazu zählen auch Wiederinbetriebnahmen nach Standortaufgabe / Trägerwechsel. Dadurch wurden ca. 1500 erlaubte Plätze neu geschaffen.

Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen

Qualifizierung der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen hinsichtlich der Sozialraumorientierung in der offenen Kinder- und Jugendarbeit (2008/2009, Wiederaufnahme 2011)

Weiterentwicklung des Strukturkonzeptes für die Kinder- und Jugendarbeit (2009, strukturell und mit inhaltlicher Profilierung – Schule und Jugendarbeit, Mobilität und Jugendarbeit, Einfluss Mediengesellschaft, Auswirkungen Armut, Bedeutung Elternarbeit und geschlechtsbewusste Pädagogik)

Erziehungs- und Familienberatung (EFB)

EFB hat am Mehringdamm und in der Frankfurter Alle je einen Kurs „Starke Eltern – Starke Kinder“ gestartet.

In allen Standorten der EFBn wird Beratung im Kontext des beschleunigten familiengerichtlichen Verfahrens angeboten. Dieses neue Aufgabenfeld macht inzwischen über 10 % aller Beratungsfälle aus, ist um die Hälfte stundenintensiver, als die übliche Beratungsarbeit und wächst weiter an.

Die interkulturelle Kompetenz der EFB konnte durch die Einstellung von 2 Beratern mit türkischem und arabischem Migrationshintergrund und Muttersprache, sowie durch fortlaufende Diversityschulungen gestärkt werden.

5. Welche weiteren Innovationen wurden in dieser Wahlperiode in der Abteilung Jugend, Familie und Schule gestartet?

Frühkindliche Bildung und Erziehung

Es wurden 8 regionale und 2 überregionale Bildungsinitiativen ins Leben gerufen. Außerdem wurden diverse Familienbildungsprojekte am Ort Kita oder Schule oder in Kooperation gefördert. Insbesondere Rucksack- und FuN-Gruppen. Die Werkstatt Integration durch Bildung ist als herausragende Innovation in der Zusammenarbeit von Schule und öffentlicher und freier Jugendhilfe zu nennen.

Erziehungs- und Familienberatung (EFB)

EFB hat zusätzlich zu den regulären Angeboten das Online-Beratungsprojekt der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung durch die Mitarbeit eines hoch qualifizierten Psychologen im Umfang von 24 Wochenstunden über 2 Jahre hinweg unterstützt

Die EFB hat im Rahmen des Berliner Arbeitskreises „Erziehungsberatung für Familien mit hochbegabten Kindern“ die Möglichkeiten der Beratung und Unterstützung für diese Familien in Berlin mit entwickelt und hält selbst auch ein entsprechendes Beratungsangebot vor.

Zwei Fachkräfte der EFB haben die Qualifikation zum Elternmedientrainer erfolgreich abgeschlossen. Damit sind sie in der Lage, neue Elemente zur Stärkung der Elternkompetenz zur Unterstützung ihrer Kinder beim Umgang mit den neuen Medien (Internet, Handy, etc.) in die Arbeit des Präventionsteams Kinderschutz aufzunehmen.

Des weitern wurde in der EFB ein Flyer entwickelt, der über mögliche Gefahren für Kinder im Umgang mit Internet und PC-Spielen aufklärt.

Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen

Forderungspapier zur Einrichtung einer Berliner Fachstelle Geschlechterbewusster Mädchen- und Jungenarbeit

Arbeit an neunen (formalisierten) Kooperationen zwischen Jugendhilfe und Schule Schaffung von regionalen Bildungsnetzwerken

• Quartiersbezogene Förderung der Bildungschancen

• Öffnung der Bildungseinrichtungen in den Sozialraum

• Vernetzung der Akteure im Bereich Bildung, Erziehung und Betreuung (Südliche Friedrichstadt- Jedes Quartier ist exzellent, Bildungsnetzwerkes an der Lemgo- Grundschule, Bildungsinitiative „Wrangelkiez macht Schule“)

Campus Marianne in der Region III/IV

• Bildung eines großen Netzwerkes von Institutionen, Trägern und Projekten

Mit freundlichen Grüßen

Monika Herrmann

Bezirksstadträtin für Jugend, Familie und Schule

Fragestellerin: Marianne Burkert-Eulitz

Bündnis 90/Die Grünen

Friedrichshain-Kreuzberg, den 02.04.11