Fairer Handel in Friedrichshain-Kreuzberg
Am 20. Juli 2018 wurde Friedrichshain-Kreuzberg offiziell zur Fairtrade-Town ernannt. Kommunen, die diesen Titel tragen, unterstützen gezielt den Fairen Handel insbesondere mit Produzent*innen aus Entwicklungsländern und tragen dazu bei, das Fairtrade-Konzept bekannter zu machen. Wir Grüne in Xhain freuen uns über diesen Titel, für den wir uns bereits seit vier Jahren einsetzen. Im April 2014 wurde der BVV-Antrag der Grünen-Fraktion zur Bewerbung des Bezirks als Fairtrade-Town beschlossen (Drucksache DS/1364/IV).
Friedrichshain-Kreuzberg hat sich seither intensiv im Fairen Handel engagiert. Neben entwicklungs-politischen Informationsveranstaltungen wie Kinoabenden und verschiedenen Bildungsangeboten zum Thema Fairtrade, hat der Bezirk die Berliner Kampagne „Berliner Sport – Rund um Fair“ mit initiiert und ist erste Schritte in Richtung einer sozial-nachhaltigen Beschaffung gegangen (Drucksachen: DS/0130/V und DS/0604/V).
Bereits seit 2014 setzen wir Grüne in Xhain uns dafür ein, dass unser Bezirk zur Fairtrade-Town wird. Im Sommer diesen Jahres war es nun endlich soweit: Am 20. Juli fand die offizielle Auszeichnung statt. Damit bekennt sich der Bezirk öffentlich zur Verantwortung für einen fairen Handel und wird als Fairtrade-Town ausgezeichnet. Konkret heißt das, dass der Faire Handel auf kommunaler Ebene stärker ins Bewusstsein der Menschen gerückt und bestehende Initiativen in ihrer Arbeit unterstützt werden. Wir bringen uns innerhalb der überparteilichen Steuerungsgruppe für Fairen Handel ein und setzen auf soziale und ökologische Standards: Fairer Handel schafft menschenwürdige Arbeitsbedingungen und ermöglicht den Produzent*innen und Arbeiter*innen ihren Lebensunterhalt nachhaltig zu sichern.
Wie wurde Xhain zur Fairtrade-Town?
Um Fairtrade-Town zu werden, muss ein Bezirk fünf Kriterien erfüllen. Dazu gehört unter anderem, dass bei öffentlichen Sitzungen und im Bürgermeister*innenbüro fair gehandelte Getränke ausgeschenkt werden. In Lebensmittelgeschäften und Restaurants sollen Produkte mit Fairtrade-Siegel angeboten, in Schulen, Vereinen und anderen öffentlichen Einrichtungen Produkte aus fairem Handel verwendet werden. Außerdem muss der Bezirk eine Steuerungsgruppe einrichten, die vor Ort mit Veranstaltungen über den Fairen Handel informiert. Weltweit tragen rund 1500 Kommunen den Titel Fair Trade Town, der von TransFair e.V. vergeben wird.
Faire Fußbälle für Sportvereine, Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen und Schulen
Um ein gutes Beispiel zu nennen hat sich die Steuerungsgruppe „Friedrichshain-Kreuzberg wird fair“ zum Ziel gesetzt, über die Produktions-bedingungen von Fußbällen aufzuklären und Alternativen aufzuzeigen. Rund 70% der weltweit verkauften Fußbälle kommen aus Pakistan. Etwa 40-60 Millionen Fußbälle werden dort Jahr für Jahr hergestellt. Ein Großteil der Bälle wird von Hand genäht. Viele der Produktionsbedingungen entsprechen nicht den ILO-Kernarbeitsnormen und müssen nach hiesigen Maßstäben als Ausbeutung bezeichnet werden. Faire Produktionsbedingungen sollen sicherstellen, dass die Näher*innen zumindest einen gerechteren Lohn für ihre Handarbeit erhalten und dass die Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten verbessert werden. (Drucksache DS/0130/V).
Was sind die Ziele der Grünen Xhain?
Ziel der Beteiligung des Bezirks an der Kampagne Fairtrade-Towns soll sein, gemeinsam mit Akteur*innen aus Politik, Wirtschaft und Zivil-gesellschaft die Förderung von fair gehandelten Produkten in Friedrichshain-Kreuzberg weiter voranzutreiben. Fairtrade wirkt in vielen verschiedenen Bereichen. Dies sind zum Beispiel Umwelt- und Klimaschutz, Armutsbekämpfung, Frauenrechte, Gesundheitsschutz, Kinder- und Erwachsenenbildung. Konsumenten, die Fairtrade-Produkte kaufen, tragen somit dazu bei, dass die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Kleinbauern und Beschäftigten durch Fairtrade-Preise und
-Prämien verbessert werden. Politik und öffentliche Verwaltung können und sollten ebenfalls ihren Beitrag leisten, in dem sie sich zum Bespiel an Kampagnen beteiligen, die dazu beitragen sollen, dass fairer Handel und seine Wirkungen auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Menschen noch bekannter gemacht werden.