Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen, verurteilen alle demokratischen Parteien der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg Gewalt an Frauen in einer gemeinsamen Resolution.

Die Resolution (DS/0941/VI):

Der in diesem Monat (25.11.) begangene „Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen“ setzt ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen.

Dass dies bitter nötig ist, zeigt ein Blick in die Statistik: Insgesamt 17.263 Fälle häuslicher Gewalt wurden 2022 in Berlin registriert, in 72% der Fälle waren die Opfer Frauen. Im Jahr 2021 waren es 15.630 Fälle, 964 davon in Friedrichshain-Kreuzberg.

Es ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer noch sehr viel höher ist, da viele Straftaten nicht angezeigt werden.

Gewalt gegen Frauen ist ein alltägliches und gesamtgesellschaftliches Problem:

In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt, das sind mehr als 12 Millionen Frauen. Das eigene Zuhause ist dabei der gefährlichste Ort für Frauen: Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner.

Jeden dritten Tag tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin.
Mehr als die Hälfte aller Frauen meidet im Dunkeln bestimmte Orte oder die Nutzung des ÖPNV.
Gewalt gehört in der Öffentlichkeit für viele Frauen, Mädchen und queere Menschen zum Alltag.
Wenn bestimmte Orte (online und offline) und Situationen gemieden werden, schränkt dies jedoch ihre Freiheit und die Teilhabe am öffentlichen Leben ein.

Besonders betroffen sind Frauen und queere Menschen dann, wenn sie sich öffentlich engagieren, etwa als Politiker*innen, Aktivist*innen oder Journalist*innen, wenn sie den Status Quo und bestehende Machtverhältnisse kritisieren.

Frauen of Color, Trans und nicht binäre Personen sowie Frauen, die von Mehrfachdiskriminierungen betroffen sind, sind ebenso in besonderem Maße von Gewalt betroffen.
Gewalt gegen Frauen soll diese einschüchtern, mundtot und gefügig machen.
Aber wir alle können etwas tun: Nicht schweigen, wenn wir Zeug*in von Gewalt werden, Unterstützung anbieten und auf Beratungsstellen verweisen, Hasskommentare im Netz melden und uns mit Betroffenen solidarisieren.
Gewalt gegen Frauen geht uns alle an und muss klar benannt werden. Die BVV Friedrichshain-Kreuzberg stellt sich deswegen klar auf die Seite aller betroffenen Frauen und gegen Gewalt gegen Frauen, egal in welcher Form.