Schicksale getöter oder ausgesetzter Kinder zeigen: Noch immer scheinen die Babyklappen nicht bekannt genug zu sein. Darum startete die grüne Fraktion im Abgeordnetenhaus eine Aufklärungskampagne.

Als im Januar diesen Jahres ein Baby an einer Bushaltestelle gefunden wurde, fragten sich viele, warum die Mutter ihr Kind nicht in die nur wenige hundert Meter entfernte Babyklappe gelegt hatte. Der Verdacht lag nahe, dass sie über das Angebot nicht informiert war. Das ärgerte nicht nur uns, sondern auch den Medienunternehmer Hans Wall, der eine Ausbildungspatenschaft für den kleinen Moritz übernahm. Er setzte sich mit der Vorsitzenden im Gesundheitsausschuss, Felicitas Kubala von Bündnis 90/Die Grünen, in Verbindung und machte ihr das Angebot, Werbeflächen zur Verfügung zu stellen, wenn wir ein Plakat produzieren können.

Ab dem 26. März hingen die Plakate für ein Woche auf 100 Werbeflächen in der Innenstadt. Doch das war nur der Start unserer „Aktion Babyklappe“. Zeitgleich wurde eine website geschaltet, wo es umfassende Informationen zum Thema „Anonyme Geburt und Babyklappen“ in Berlin und der BRD gibt. Außerdem wurden Informationsflyer gedruckt, die in allen Beratungs- und Krisenstellen ausgelegt werden sollen.

Das Ziel der Einrichtung von Babyklappen ist die Prävention von Kindesaussetzung und Kindestötung. Wir sind der Überzeugung, dass nur eine umfassende Information, auch über extreme Lösungen für Mütter und Babys in Not, anderen Kindern das Schicksal von Moritz ersparen kann. Deshalb fordern wir: Information über Babyklappen in allen Beratungsstellen und Jugendämtern und die Legalisierung der anonymen Geburt in Deutschland.

Autorin: Anja Kofbinger, MdA

Weitere Informationen: www.aktion-babyklapper.de