Friedrichhain-Kreuzberg ist kein reicher Bezirk. Unsere Bevölkerung ist eher arm. Armut und deren Begleitumstände macht immer noch insbesondere den Müttern und deren Kinder das Leben schwer. Hier setzt das Müttergenesungswerk an.
Gewalt in der Familie, schlechte Ernährung, mangelnde Bildung und die täglichen Sorgen des Lebens lassen Frauen auffällig und/oder schließlich krank werden. Dies gilt für alle ethnischen Gruppierungen gleichermaßen. Mütter, die seelisch und körperlich am Ende sind, die nicht mehr weiter können, haben seit 1950 eine traditionell gute Adresse: Das Müttergenesungswerk!
Von Elly Heuss, 1950 als Elly Heuss-Knapp-Stiftung gegründet, vernetzte das Müttergenesungswerk (MGW) unterschiedliche Träger der Wohlfahrtsverbände unter einem Dach. Seit 1962 ist das MGW im § 36 des Bundessozialhilfegesetzes verankert, was bedeutet, hier liegt ein gesetzlicher Anspruch vor. Erholungsmaßnahmen für Mütter und deren Kindern und deren „intensiven körperlichen und geistig-seelischen Betreuung“ war und ist das Ziel des MGW bis heute. Natürlich ist inzwischen viel passiert! Ganz im Sinne des Gendermainstreaming werden heute „Eltern-Kind-Kuren“angeboten, denn die Väter sind inzwischen als Erziehende ebenso in der Verantwortung wie Mütter.
Die Krankenkassen wimmeln die Antragsteller ab
Heute sind wieder viele Mütter in Not. Das Leben als Erwerbslose, als Alleinerziehende, als Partnerin eines Erwerbslosen, als Mütter von Kindern an oder unterhalb der Armutsgrenze trifft sie immer noch härter als Männer/Väter. Frauen, die beim MGW Hilfe suchen, sind seelisch und körperlich krank geworden und brauchen dringend Hilfe. Die Krankenkassen, die per Gesetz verpflichtet sind ,einen berechtigten und ärztlich beglaubigten Antrag zu finanzieren, haben sich in den letzten Jahren nicht mit Ruhm bekleckert! Auf dem Rücken der Mütter und deren Kindern sparten sie wegen ihrer „schwarzen Löcher“ im Budget. 2005 wurden 36% der Anträge unbegründet abgelehnt. Legten die Frauen Widerspruch ein (61% der Abgelehnten), so mussten über die Hälfte davon doch noch bewilligt werden.
Anne Şifa Merkezi Artık İlçemize de Geliyor! Anne Şifa Merkezi 1950’den beri anneler ve çocuklarının şifaya kavuşması için “bedensel ve ruhsal-zihinsel bakım“ hizmeti sunuyor. Bedensel ve ruhsal sağlığı bozulmuş anne ve çocukların Federal Sosyal Yardım Yasası uyarınca “ebeveyin-çocuk tedavisi” talep etmeye yasal hakları var. Birlik 90/Yeşiller Partisi Friedrichshain-Kreuzberg İlçe Belediye Meclisi olarak AŞM hizmetinin daha fazla göçmen anneye ulaşması için girişimde bulunduk. Yakında ilçemizde de bir iletişim bürosu olacak. AŞM 1 Mayıs’ta Mariannenplatz Bayramı’mızı ziyaret edecek ve göçmenleri ana dillerinden bilgilendirecek broşürler dağıtacak. Üç haftalık tedavinin başvuranlara maliyeti 210 Avro. Bu ücret çoğunlukla bağışlardan karşılanabiliyor. |
Die Nachverhandlungen mit den Krankenkassen sind ein arbeitsintensives Geschäft. Es soll Krankenkassen gegeben haben, die ihren Mitarbeitern einen Bonus auf „abgewimmelte“ Anträge zugesprochen haben Die Träger der Wohlfahrtsverbände reagierten mit einem immer verhalteneren Angebot von Eltern-Kind-Kuren. Auf der Strecke blieben die Betroffenen, schwer in Not geratene Mütter und deren Kinder. Dieser Skandal wurde im Zuge der Diskussion um die neue Gesundheitsreform aufgegriffen. Dabei kam eine bessere gesetzliche Absicherung für Eltern-Kind-Kuren heraus.
Das Müttergenesungswerk auf dem Mariannenplatz Fest am 1. Mai
Wir von Bündnis 90/Die Grünen der Bezirksverordnetenversammlung von Friedrichshain-Kreuzberg haben den Kontakt zur Geschäftsführung des MGW gesucht. Unser Anliegen, eine interkulturelle Öffnung für die Mütter mit Migrationshintergrund und deren Kinder zu bewerkstelligen, stieß dort auf offene Ohren und viel Verständnis. Bisher waren es nur „eine Handvoll“ Migrantinnen die in den Genuss einer Eltern-Kind-Kur kamen. Demnächst wird es eine Anlaufstelle für diese Betroffenen in unserem Bezirk geben. Wir werden berichten! Das MGW wird erstmalig zum 1. Mai mit einem Stand unser Mariannenplatz-Fest besuchen. Und pünktlich zu diesem Tag wird ein mehrsprachiges Flugblatt erstellt werden, um das Müttergenesungswerk und dessen Angebot von Eltern-Kind-Kuren auch den Einwanderinnen vorzustellen. Eine dreiwöchige Kur kostet die Betroffenen 210 Euro Eigenanteil. Oft kann dieser Betrag aus Spendengeldern bezahlt werden. Die müssen jedoch erst einmal gesammelt werden. Wir von Bündnis 90/Die Grünen sind mit dabei. Sollte die/der geneigte Leser/in am 1. Mail eine Sammeldose hingehalten bekommen, zieren Sie sich nicht – stecken Sie was rein. Armut braucht Solidarität und ihre Bekämpfung Ihr Engagement!
Autorin: Tine Hauser-Jabs , BVV Abgeordnete der Grünen, Ausschussvorsitzende des Ausschusses Frauen und Gleichstellung
Weitere Informationen im Internet unter Müttergenesungswerk