Herzzentrum zeigt Reue.

Ein Artikel aus der Berliner Zeitung vom 24.10.08 VON MARLIES EMMERICH.

Die Grünen und das Herzzentrum sind sich im Kampf gegen das Rauchen einig. Beide wollen einen einen ethischen Kodex, der es künftig untersagt, Kliniken und Forschungszentren mit Drittmitteln der Tabakindustrie zu fördern. Der Senat müsse sich dafür einsetzen, dass solches Geld (zum Beispiel in Form von Honoraren oder Förderpreisen) nicht an Vivantes, die Charité oder andere Gesundheitseinrichtungen geht. Das hat Lisa Paus von den Grünen gestern gefordert.

Hintergrund ist, dass das Deutsche Herzzentrum drei Jahre lang bis 2005 mehr als 900 000 Euro von dem Zigarettenhersteller Philip Morris erhielt. Nachdem die Klinik dies noch vor wenigen Wochen verteidigt hatte, übte Eckart Fleck, Direktor der Klinik für innere Medizin, Anfang der Woche deutliche Selbstkritik: „Wir sehen die Annahme der Philip-Morris-Gelder als Fehler an.“ Das Tabakunternehmen hätte ursprünglich den Eindruck vermittelt, dass es eine Förderung als „uneigennützigen Beitrag“ anbietet. Tatsächlich aber sei es nur an kommerzieller Nutzung interessiert gewesen. Tabakwaren seien die einzigen Produkte, die ihren Konsumenten erheblichen Schaden zufügen würden, sagte Fleck. (mm.)