Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg wendet sich mit einer Resolution gegen die drohende Schließung des Baerwaldbades. Auf Initiative der grünen Fraktion hat die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) damit heute fraktionsübergreifend und einstimmig deutliche Kritik an der Entscheidung der Berliner Bäderbetriebe geübt, dem Kreuzberger Traditionsbad ab sofort die Unterstützung zu entziehen. „Einfach abtauchen is´ nicht! Wir fordern Bäderbetriebe und Senat auf, den Weiterbetrieb des Bades zu sichern“, sagt Manuel Sahib, grüner Fraktionsvorsitzender im Bezirk.

In den vergangenen fünf Jahren zahlte der rot-rote Senat über die landeseigenen Bäderbetriebe dem Baerwaldbad-Betreiber Tauchen, Schwimmen, Breitensport (TSB) jährlich 170 000 Euro für den Schul- und Vereinssport. 1 600 Schüler aus 80 Klassen und 60.000 Vereinschwimmer nutzen das Bad. „Das Schlimme ist: Dafür gibt es in dieser Stadtteil-Region keine echte Alternative“, sagt Sahib.

Wegen einer Finanzierungslücke hatte sich der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg jüngst bereit erklärt, den TSB mit bis zu 50.000 Euro pro Jahr zu unterstützen. „Soviel würde uns auch die Verlagerung des Schulschwimmens und der Bustransfer der Schüler zur Schwimmhalle an der Friedrichshainer Holzmarktstraße kosten“, begründet Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) das Angebot.

Trotz des Angebots vom Bezirksamt hatten die Bäderbetriebe am 15. Januar ohne Absprache den Beschluss gefasst, das Schulschwimmen im Baerwaldbad nicht länger zu finanzieren. „Wir verlangen von Senat und Bäderbetrieben, sich schnellstmöglich wieder mit dem TSB und der Bezirkspolitik an einen Tisch zu setzen – und nach einer erfolgreichen Lösung für das Bad zu suchen“, sagt Sahib.

Zugleich kritisiert die grüne Fraktion das Agieren der zuständigen Sportstadträtin Sigrid Klebba (SPD) in Sachen Baerwaldbad. Sie habe die BVV im Vorfeld unzureichend informiert und sei mit ihrer Verhandlungstaktik offenbar gescheitert. Die grüne Fraktion habe in diesem Zusammenhang eine ganze Reihe von Fragen an die Sportstadträtin, sagt Sahib.

Den Originaltext der BVV-Resolution git´s hier