Boris Jarosch und Katrin Schmidberger vom Parteivorstand der Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg erklären zum 1. Mai 2009 in Kreuzberg:

Die Ausschreitungen in der Nacht verliefen insgesamt in Rahmen dessen, was man aus den letzten Jahren kennt. Auf dem Myfest und dem Mariannenplatzfest von Grünen und Linkspartei haben die Menschen den ganzen Tag friedlich gefeiert. Die Wut über die Finanzkrise hat dieses Jahr mehr Menschen auf die Straßen gebracht, doch auch die Demonstrationen sind, trotz einzelner Eskalationen, weitgehend friedlich verlaufen. Aus den Straßenschlachten vergangener Jahre sind Scharmützel geworden. Das Konzept des Nebeneinanders von Straßenfesten und politischen Demonstrationen ist voll aufgegangen. Beide Gruppen haben sich gegenseitig respektiert, es gab keine Übergriffe. Erst nach Demonstrationen und Einbruch der Dunkelheit ist es zu stärkeren Zusammenstößen gekommen.

Der Vorstoß der Kreuzberger CDU, einen Stand gegen linke Gewalt auf dem MyFest zu platzieren, ist in der autonomen Szene als Provokation verstanden worden. Das hat die Stimmung im Vorfeld unnötig angeheizt.

Unser Dank gilt in erster Linie den Kreuzbergerinnen und Kreuzbergern, die gelassen geblieben sind. Die meisten haben sich weder von Flaschenwürfen oder einzelnen brennenden Müllcontainer, noch von der Polizei provozieren lassen. Sie haben friedlich weiter gefeiert, während sich direkt daneben Polizei und einzelne Flaschenwerfer ein Katz- und Maus-Spiel geliefert haben.