PE der Fraktion zu: Stadtplanung / Prinzenbad / Bäderbetriebe wollen auf Liegewiese Supermarkt oder Wohnungen bauen / Grüne kritisieren absurde Pläne / Kritik auch an Preispolitik der Bäderbetriebe

Die Berliner Bäderbetriebe wollen eine Liegewiese im Prinzenbad verkaufen und dort einen Supermarkt oder Wohnungen bauen. Grüne in Friedrichshain-Kreuzberg kritisieren absurde Pläne und wollen Oase am Kanal erhalten

Die Grünen im Bezirksparlament erteilen Plänen der Berliner Bäderbetriebe (BBB), einen Teil der Liegewiese des Kreuzberger Prinzenbads zu verkaufen, eine klare Absage. „Das Prinzenbad ist das einzige Sommerbad im ganzen Bezirk und nicht nur für die Kreuzbergerinnen und Kreuzberger unverzichtbar“, sagt Antje Kapek, Fraktionsvorsitzende. Das Areal sei in dem dicht bebauten Innenstadtbezirk eine von wenigen Freizeit-, Bewegungs- und Naherholungsflächen. „Teile der Grünfläche für einen Discounter oder den Neubau von Wohnungen zu opfern, kann nicht ernsthaft das Anliegen der Bäderbetriebe sein“, so Kapek. Die Pläne seien absurd.

Die Grünen kritisieren besonders die Argumentation der BBB, eine große Liegewiese würde aufgrund niedrigerer Besucherzahlen nicht mehr benötigt. „Der wahre Grund für weniger Besucher ist die Preispolitik der Bäderbetriebe“, sagt Taina Gärtner, Mitglied im Haushaltsauschuss. Es sei angesichts der Preise zynisch, wenn das Wegbleiben finanziell schwacher Menschen mit einer „Änderung des Freizeitverhaltens“ begründet werde. Für viele Menschen sei das Prinzenbad eine Oase inmitten der Stadt. „Discounter gibt es zuhauf – eine FKK-Wiese mitten in Kreuzberg ist dagegen etwas ganz besonderes.“ Kapek und Gärtner fordern die landeseigenen Bäderbetriebe auf, sich von den Plänen zu distanzieren. Sie kündigten an, dass die Grünen im Bezirksparlament gegen eine Veräußerung und Bebauung der Liegefläche auch mit Hilfe des Planungsrechts vorgehen wollen. Das liege schließlich in der Kompetenz des Bezirks.