Eine dauerhafte Sicherung der bestehenden Sport-, Kultur- und Freizeitangebote, neue Grün- und Freiflächen, keine Wohnbebauung: diese Punkte soll das Friedrichshain-Kreuzberger Bezirksamt im Bebauungsplan für das RAW-Gelände verankern, fordert ein Antrag der Grünen Fraktion.

Das Gelände an der Revaler Straße ist ein innerstädtisches Juwel, das sich in den letzten Jahren zu einem weit über die Region hinaus bekannten soziokulturellen Zentrum entwickelt hat. Als solches soll es nun weiter entwickelt und erhalten werden. Für den nördlichen Teil des Geländes sieht der Antrag eine lärm- und verkehrsarme Nutzung vor, um Konflikte mit Bewohnern der angrenzenden Revaler Straße zu vermeiden. Im Süden, nahe den Bahntrassen, sind demnach auch Clubs, Kneipen, Sport- und Freizeiteinrichtungen denkbar. Wohnbebauung schließt der Antrag aufgrund der Nähe zu diesem lärmintensiveren Gewerbe aus. Die Ost-West-Erschließungsstraße und ein Parkplatz sollen begrünt werden; wo keine Umwandlung in öffentliche Grünflächen möglich ist, ist zumindest der öffentliche Zugang zu sichern. Die Planungen sollen auf einer Veranstaltung des Stadtteilbüros mit Anwohnern, Nutzern und Interessenten diskutiert und weiter entwickelt werden.

„Das RAW-Gelände ist ein einzigartiges Beispiel dafür, wie mit wenig Geld, aber großem Engagement und sehr spannenden Projekten Stadtentwicklung von unten funktionieren kann“, sagt Bezirksstadtrat Hans Panhoff (Grüne). „Das Ensemble ist absolut erhaltenswert!“

„Ein Gelände, in dem so viel Herzblut steckt, hat mehr verdient als den langsamen Verfall!“, sagt Fraktionssprecherin Paula Riester (Grüne). Bei einer Begehung habe ihre Fraktion einen umfassenden Einblick in die Arbeit zahlreicher Initiativen, Künstler und Sportler, viele davon Ehrenamtliche, bekommen. „Mit dem Antrag sichern wir nicht nur zahlreiche Kunst-, Kultur- und Sportprojekte, sondern entschärfen darüber hinaus das Grünflächendefizit in Friedrichshain“, so Riester weiter.

Neben der Grünen Fraktion engagiert sich auch eine neue Initiative für den Erhalt des Ensembles, unter anderem mit einem Einwohnerantrag im Bezirksparlament. Der Antrag wird am 26. Februar ins Bezirksparlament eingebracht.