Die Grüne Fraktion hat gestern Abend einen Antrag ins Bezirksparlament eingebracht, der eine städtebauliche Gestaltung für die Revaler Straße fordert. Reine Wohnbebauung gefährdet die dort einzigartige Mischung aus soziokultureller und gewerblicher Nutzung und schafft Monostrukturen. Die Planung soll gemeinsam mit den Anwohnern entwickelt werden.
Das Bezirksamt soll, so fordert der Antrag, einen Bebauungsplan für den Block zwischen Niemannstraße, Revaler Straße, Simplonstraße und Haasestraße aufstellen, der eine verträgliche gemeinsame Nutzung von Wohnen, Gewerbe und soziokulturellen Angeboten sowie Grünflächen ermöglicht. Die Neuplanung soll unter intensiver Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern entwickelt werden. In den vergangenen Jahren sind rund um die Revaler Straße zahlreiche neue Wohnhäuser entstanden.
„Friedrichshain-Kreuzberg braucht Wohnungen, keine Frage. Allerdings darf eine Nachverdichtung nicht einseitig auf Kosten gewachsener Strukturen gehen – Qualität vor Quantität!“, sagt Baustadtrat Hans Panhoff (Grüne).
„Auch Soziokultur ist Infrastruktur! Der bunte Kiez steht aber momentan unter enormem Verwertungsdruck, daher wollen wir eine Planung anschieben, die in der Revaler Straße Wohnen und Leben nebeneinander möglich macht“, sagt Susanne Hellmuth, Mitglied des Fraktionsvorstands. Der Antrag wolle zudem den Lärmkonflikten entgegenwirken – durch eine Zonierung in lärmintensive und weniger lärmintensive Gebiete.
Der Antrag wurde in die Fachausschüsse überwiesen. Er kann hier nachgelesen werden.