Drs. Nr.: DS/0936/III
Mündliche Anfrage
Ich frage das Bezirksamt:
1. Wann und von wem wurde der 80-Seiten lange „Heiratsratgeber“ des Standesamtes Friedrichshain-Kreuzberg erstellt?
2. Ist das Bezirksamt der Meinung, dass folgende Tipps aus dem Ratgeber für die Gleichstellung von Frauen und Männern sowie für ein modernes Gesellschaftsbild im 21. Jahrhunderts förderlich sind?
„Sechs Wochen vor der Trauung sollte die Braut in ihr Kleid hineinpassen, oder eine Crashdiät starten.“- „Am bekanntesten für den Junggesellenabschied ist die Bestellung einer Stripperin frei Haus. Wer schaut sich nicht gerne noch einmal an, auf was er gerne sein Eheleben lang verzichtet.“
3. Sieht sich das Bezirksamt angesichts dieser Rückständigkeit in der Verantwortung den Ratgeber grundlegend zu überarbeiten?
Dr. Beckers:
Also, wenn sie das Vorwort gelesen haben, was ich verfasst habe und gestehe es ja, dann habe ich bemüht, quasi und es war auch ein bisschen schwierig, die traditionelle Vorstellung von Hochzeit mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften textlich so zu vereinbaren, dass sich alle dort wieder finden. In der Hochzeitsbroschüre selber ist davon nicht die Rede. Das geht ganz klar hierbei um Brautpaare, die im klassischen Stil heiraten, auch religiös gebunden sind. Unsere Information für gleich geschlechtliche Partnerschaften beziehen sich natürlich in erster Linie auf die rechtlichen Hinweise. Die bekommt ja jeder von uns, der sich dort beim Standesamt anmeldet. Wir werden schauen, wie wir damit umgehen. Ich weiß es nicht, ob es möglich ist, dass alles in eins zusammen zu bringen, aber vielleicht ist es möglich und ich habe noch die große Hoffnung, dass im nächsten Jahr eine Broschüre vorliegen haben, die hier unserem Bezirk zur Ehre gereicht.
Friedrichshain-Kreuzberg, den 24.09.08 B’90/Die Grünen
Frau Paula Riester, (Antragsteller/in, Fragesteller/in bzw. Berichterstatter/in)