Der 25. November ist „Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen“. Noch immer ist für viel zu viele Frauen nicht einmal das eigene Zuhause ein sicherer Ort. Von häuslicher Gewalt betroffene Frauen benötigen eine geschützte Unterkunft und eine stützende Begleitung und Beratung. Bündnis 90/Die Grünen fordern daher, die Arbeit der Frauenhäuser zu stärken.
40 Prozent der Frauen in Deutschland mussten bereits körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren, 42 Prozent psychische Gewalt. In der überwiegenden Zahl der Fälle wurden diese Gewalttaten durch Partner oder Expartner im häuslichen Bereich verübt.
„Häusliche Gewalt ist kein privates Problem, sondern eine Straftat“, sagt Susanne Hellmuth (Grüne), Mitglied des Fraktionsvorstands und Vorsitzende des Frauenausschusses. „Für die betroffenen Frauen sind Frauenhäuser als Orte der Hilfe, Beratung und vor allem als vorübergehende Schutzräume unerlässlich.“ Die Berliner Frauenhäuser seien inzwischen aber so stark überlastet, dass Frauen und ihre Kinder abgewiesen werden müssten. 2012 habe 230 Frauen und 331 Kindern keine sichere Unterkunft vermittelt werden können. „Das darf nicht sein“, so Hellmuth weiter. „Wenn es um ein menschenwürdiges Leben oder buchstäblich um Menschenleben geht, müssen Wege der Finanzierung gefunden werden!“
Mit einem Antrag will die Grüne Fraktion die Arbeit der Frauenhäuser stärken. Der Antrag sieht eine Regelfinanzierung für die Umwandlung von insgesamt neun bisherigen Not- in reguläre Frauenhausplätze im Zweiten Autonomen Frauenhaus vor. Außerdem soll die Gründung eines weiteren Frauenhauses forciert werden und Frauen der Übergang in den regulären Wohnungsmarkt – durch Vereinbarungen mit den städtischen Wohnungsbaugesellschaften – ermöglicht werden. Der Antrag wird am Mittwoch in das Bezirksparlament eingebracht.
Am Dienstag, 26.11., um 9.45 Uhr hisst Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) gemeinsam mit der Bezirksparlamentsvorsitzenden Kristine Jaath (Grüne) und der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten des Bezirks, Petra Koch-Knöbel, die TERRE DES FEMMES-Flagge „Frei leben ohne Gewalt“ vor dem Rathaus Kreuzberg (Yorckstraße 4-11). Von 10.00 bis 13.00 Uhr findet anschließend die Fachveranstaltung „Häusliche Gewalt und die Folgen für betroffene Frauen und Kinder“ statt. Näheres zum Aktionsprogramm hier.