DS/0407/IV
Mündliche Anfrage
Ich frage das Bezirksamt:
1. Für welche einzelnen Fördermaßnahmen mit SchülerInnen aus welchen Klassen verwendet die Lenauschule ihre FörMig-Mittel (bitte auflisten)?
2. Welche verschiedenen AGs sind an der Schule eingerichtet und welche Lernziele werden in ihnen konkret verfolgt?
3. Wie viele SchülerInnen aus den verschiedenen Klassen beteiligen sich an den einzelnen AGs (TeilnehmerInnenzahl bitte pro AG nennen)?
Nachfragen:
1. Wie viele SchülerInnen erhalten nach der 6.Klasse eine Gymnasialempfehlung?
2. Welche Maßnahmen und Projekte wird die Schule ergreifen, um ein positives und harmonisches Schulklima zu erreichen?
Beantwortung: Herr Dr. Beckers
Zu Frage 1:
Nach Auskunft der Schulaufsicht erhielt die Lenauschule bis 2009 Projektmittel aus dem Programm zur Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Seither gab es keine Mittel mehr aus dem Programm FörMig.
Zu Frage 2:
Die Einrichtung von Arbeitsgemeinschaften aus bezirklichen Honorarmitteln sollte das Schuljahr 2012/2013 erst nach den Herbstferien erfolgen. Geplant sind jeweils eine AG:
Aikido mit dem Ziel, die Grundlagen dieser Selbstverteidigungssportart zu erlernen; Malen und Zeichnen mit dem Ziel, die kreativen Fähigkeiten der Schülerinnen zu fördern; Kochen und Backen mit dem Ziel, Wissen über Ernährung, um den Umgang mit Lebensmitteln zu vermitteln; Bildbearbeitung am Computer mit dem Ziel, Kenntnisse in der Anwendung von Bildbearbeitungsprogrammen zu vermitteln und… Computerführerschein mit dem Ziel, Grundkenntnisse für den Umgang mit dem Computer zu vermitteln. Drei Arbeitsgemeinschaften werden von Lehrerinnen und Lehrern durchgeführt:
das ist die AG Schulorchester mit dem Ziel, mit Orffschen Instrumentarium das Gefühl für Rhythmus und die Fähigkeit zum Zusammenspiel zu schulen; die AG Schulband mit dem Ziel, Grundlagen für das Spielen von elektronisch verstärkten Instrumenten zu erlernen sowie das Gefühl für Rhythmus und die Fähigkeit zum Zusammenspiel zu schulen sowie die AG Schlagzeug mit dem Ziel, das Spielen dieses Musikinstrumentes zu erlernen. Eine weitere Arbeitsgemeinschaft wird der Schule von der Laureus Stiftung gesponsert als Anerkennung für die Ausrichtung des Projektes „Kicking Girls“. AGs in der Schuleingangsphase… gibt es nicht.
Auf Initiative von Eltern oder Lehrern können aber Projekte initiert werden. In der Klasse A3 gibt es – meiner Kenntnis nach – eine Projektgruppe Tanzen, an der alle Schülerinnen teilnehmen.
Zu Frage 3:
Bisher nehmen an der Schlagzeug AG fünf Kinder aus der Klasse 4b teil, an der Schulband AG fünf Kinder aus der Klasse 5a und an der Orchester AG acht Kinder aus der Klasse 4a und 4b. Schlagzeug und Schulband AG sind offen für Kinder der dritten bis sechsten Klasse, die Orchester AG für Viertklässler.
Im vorherigen Schuljahr lagen an der Mal- und Zeichen AG vierzehn Kinder aus den vierten und fünften Klassen teil, an der Kochen- und Backen AG zehn Kinder aus den dritten und vierten Klassen, an der Bildbearbeitungs-AG neunzehn Kinder der Klassen 3 bis 6 und an der Computerführerschein AG zehn Kinder der Klassen 3 bis 6. An der Fußball AG für Mädchen nehmen 15 Mädchen der dritten und vierten Klassen teil. Die von den Lehrkräften angebotenen Arbeitsgemeinschaften sind noch offen für weitere Anmeldungen.
Zu Nachfrage 1:
2010 hatten 37 % der Schülerinnen und Schüler eine Gymnasialempfehlung. 2011 waren es 42 % der Schülerinnen und Schüler und 2012 waren 31 % der Schülerinnen und Schüler, die eine Gymnasialempfehlung erhielten.
Zu Nachfrage 2:
Das Thema Lenau-Grundschule wird uns vermutlich noch einige Zeit beschäftigen, weil nicht nur die inzwischen korrigierte Zusammensetzung der Klassen in die Kritik geraten ist. Eltern aus der Schule haben sich an das Bezirksamt gewendet und über Beispiele der Diskriminierung von Eltern sowie von Schülern und Schülerinnen mit Migrationshintergrund berichtet.
Das Bezirksamt und die für die sogenannten Inneren Schulangelegenheiten fachlich zuständige Schulaufsicht nehmen diese Vorwürfe sehr ernst. Das Bezirksamt hat die Schulaufsicht in die Bezirksamtssitzung eingeladen. Dort hat die Schulaufsicht zu Vorwürfen Stellung genommen. Sie hat mitgeteilt, dass sie das Vertrauen verunsicherter Eltern zurückgewinnen will und eine neue Basis für das Miteinander aller an der Schule schaffen möchte. Zu diesem Zwecke werden Sozialarbeiterinnen unverzüglich beginnen, Gespräche mit Eltern zu führen.
Nach Abschluss der Gespräche soll über Maßnahmen in der Gesamtelternversammlung und der Schulkonferenz nach den Herbstferien beraten werden. Auf Empfehlung des Bezirksamtes wird die Schule außerdem Kontakt zur Eltern Servicestelle in der Werkstatt für Integration durch Bildung in Adalbertstraße aufnehmen, um insbesondere die Zusammenarbeit mit der regionalen Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie mit dort ansässigen Mitarbeitern und Schulsozialarbeiterinnen ein Konzept für die Herstellung eines positiven und harmonischen Schulklimas zu entwickeln, dass wieder alle Bereiche des Schullebens umfasst. Vereinbart wurde, dass die Schulaufsicht das Bezirksamt über die geplanten Maßnahmen und bisherigen Ergebnisse zeitnah informiert.
Das Bezirksamt wird sich bemühen, in seinen Gesprächen vermittelnd zu wirken, um diesen Prozess der Schulaufsicht und der Schule zu unterstützen. Ich sage hier aber auch, dass das Bezirksamt sich zuständig für alle Eltern und für alle Kinder in unserem Bezirk fühlt und sich nicht als Zuschauer dieses Prozesses sieht, sondern auch als Akteur.
Frau Alagöz
Sehr geehrte Vorsteherin, sehr geehrte Bezirksverordnete und sehr geehrte liebe Gäste. Meine Nachfrage:
Weshalb werden Ummeldeanträge von der Schulleitung nicht an die Eltern ausgegeben?
Herr Dr. Beckers
Diese Frage kann ich nicht beantworten. Ich gehe davon aus, dass Eltern, die ein Ummeldantrag stellen wollen, unverzüglich diese Ummeldeanträge bekommen. Das konnte bisher in dem Gespräch mit der Schulleitung nicht geklärt werden, aber ich werde dafür sorgen, dass Ummeldeanträge, wenn sie denn nicht von der Schulaufsicht oder der Schulleitung ausgegeben werden, dann wird es das Schulamt machen.
Herr Dr. Lenk
Eine Nachfrage noch:
Warum eigentlich darf der Haupteingang der Schule morgens bis 08:15 Uhr von den Eltern und Schülerinnen und Schülern nicht benutzt werden, sondern ist nur den Pädagoginnen vorbehalten?
Herr Dr. Beckers
Also, ich habe eben nochmal die Kollegen des Bezirksamtes so mal schnell abgefragt: wir hatten das Thema auch kurz erwähnt. Uns wurde von Seiten der Schulaufsicht erläutert, dass das ein Sicherheitsthema sei, Sicherheitsthema bezogen auf Fremdpersonen. Ich werde das, glaube ich, auch nochmal vertieft machen. Ich habe noch eine ganze Reihe weiterer Punkte, die da genannt wurden, die ich auch ungerne hier in der BVV jetzt diskutieren möchte, weil… es sind Vorwürfe, die letztendlich erst einmal – aus meiner Sicht – auch geklärt werden müssen und dazu gehört sicherlich auch das Thema, ob diese Sicherheit auch so, wie sie uns geschildert wurde, das erforderlich macht, kann ich im Augenblick – aus meiner Sicht – nicht beantworten.
Fragesteller: Dr. Wolfgang Lenk
Bündnis 90/Die Grünen
Friedrichshain-Kreuzberg, den 26.09.12