In einem Artikel in der Berliner Morgenpost vom 25.04.08 kritisiert Heidi Kosche Überlegungen, das Wenckebach-Klinikum des Vivantes-Konzerns aufzugeben.

Eine mögliche Aufgabe des Tempelhofer Wenckebach-Klinikums des Klinikkonzerns Vivantes sorgt für Kritik. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Heidi Kosche, mahnt an, dass eine wohnortnahe medizinische Versorgung kurze Wege brauche. Dieses fußläufig erreichbare medizinische Angebot werde schon dadurch verhindert, dass aus einigen Bezirken die ambulanten Fachärzte wegzögen. „Für den Fall der Schließung des Tempelhofer Wenckebach-Klinikums sollte die psychiatrisch-geriatrische Fachklinik erhalten bleiben, da sie für die alternde Bevölkerung in Tempelhof eine wichtige Fachversorgung darstellt“, fordert Kosche.

Die Geschäftsführung des Klinikkonzerns Vivantes überarbeitet derzeit die Unternehmensstruktur. Nachdem die Aufgabe des stationären Klinikstandortes Prenzlauer Berg beschlossen wurde, befürchten Kommunalpolitiker nun auch die Aufgabe des Wenckebach-Klinikums.

Sollte es einen besonderen Wert haben, dass Berlin kommunale Kliniken hat, dann sollten Senat und Parlament in die Unternehmensplanungen von Vivantes miteinbezogen werden, verlangt der gesundheitspolitische Sprecher der CDU, Mario Czaja. Sein FDP-Kollege Kai Gersch fordert den Senat auf, zur Zukunftssicherung von Vivantes geeignete Investoren aus der Privatwirtschaft zu suchen.

Der gesundheitspolitische Sprecher der Linken-Fraktion, Wolfgang Albers, wünscht sich, dass sich Vivantes als öffentliches Unternehmen so positioniert, dass es zukunftsfähig ist. Er fordert „keine Schließungsdebatte, sondern eine strukturelle Diskussion“.

Der Betriebsratsvorsitzende von Vivantes, Moritz Naujack, bemängelt, dass die Berliner Landesregierung „die kostengünstigen Klinikbetten streicht und die teuren universitären Betten mit 320 Millionen Euro Investitionen für Baumaßnahmen fördert“. Zudem betont Naujack, dass die Vivantes-Belegschaft durch Lohnkürzungen und Personalabbau wesentlich zu der Sanierung des Krankenhausunternehmens beigetragen habe. tak