Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ist verantwortlich für die Koordinierung des berlinweiten Netzwerks Kinderschutz, zu dem auch die geplante Hotline-Kinderschutz gehört.
Im zuständigen Jugendhilfeausschuss des Bezirks sitzen VertreterInnen der Fraktionen und von Freien Trägern der Jugendhilfe.
Zu den aktuellen Verzögerungen bei der Einrichtung der Hotline-Kinderschutz erklärt der Jugendhilfeausschuss Friedrichshain-Kreuzberg:
„Die bundesweit zahlreichen Fälle von verwahrlosten und misshandelten Kindern in der Vergangenheit zeigen, wie wichtig ein funktionierendes System im Bereich Kinderschutz ist. Die in Berlin geplante Hotline-Kinderschutz ist dafür ein besonders bedeutender Baustein. Denn an sie können sich Kinder, Jugendliche und andere Personen wenden, wenn der Verdacht besteht, dass Menschen gegen das Wohl von Kindern verstoßen.
Die zukünftigen MitarbeiterInnen der Hotline müssen nicht nur qualifiziert beraten können. Darüber hinaus ist es zwingend notwendig, dass die Verantwortlichen am Telefon sofort das Risiko für das Kindeswohl richtig einschätzen. In brisanten Fällen dürfen sie sogar veranlassen, dass die Kinder in die Obhut des zuständigen Jugendamtes übergeben werden.
Damit die baldigen MitarbeiterInnen die geforderten Anforderungen verantwortungsbewusst erledigen können, sind bestimmte fachliche und persönliche Qualifikationen erforderlich. Notwendig sind SozialarbeiterInnen mit Fachhochschulabschluss, die über Kenntnisse der gesetzlichen Grundlagen und von Verwaltungsvorschriften inklusive § 8a SGB VIII / Netzwerk Kinderschutz verfügen und möglichst mehrsprachig sind.
Das Bezirksamt hat die für einen 24-Stunden-Betrieb unerlässlichen vier MitarbeiterInnen mit diesen zwingend benötigten Mindestanforderungen auch nach zweifacher Suche im Stellenpool des Landes Berlin bisher nicht finden können.
Der Jugendhilfeausschuss des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg fordert: Der Senat muss in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt Friedrichshain-Kreuzberg nun anderweitig sicherstellen, dass die für die Hotline Kinderschutz benötigten Stellen schnell und qualifiziert besetzt werden können – damit es nicht beim nächsten Fall von verwahrlosten oder misshandelten Kindern heißt: Das hätten wir verhindern können.“
Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses von Friedrichshain-Kreuzberg
Berlin, den 19.04.2007