Parteiwechsel trotz politischer Sommerpause: Der Autor, Soziologe und WASG-Politiker, Dr. Wolfgang Lenk, wechselt zu den Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg. Dort war der profilierte Sozial- und Kulturpolitiker bei den Wahlen 2006 Spitzenkandidat der Wahlalternative und bis vor kurzem Mitglied der WASG-Fraktion in der BVV. Mit seiner heutigen Aufnahme in den Berliner Landesverband von Bündnis 90/Die Grünen ist Lenk nun automatisch das 21. Mitglied der grünen BVV-Fraktion – so will es das Berliner Bezirksverwaltungsgesetz.

In der grünen Partei und Fraktion wird Lenks Beitritt einhellig begrüßt. „Wir kennen Wolfgang Lenk aus der BVV-Arbeit als außerordentlich engagierten und fachlich kompetenten Kollegen. Dieser Neuzugang ist ein großer Gewinn“, sagt Fraktionsvorsitzende Tine Hauser-Jabs. Die grüne Landesvorsitzende Barbara Oesterheld spricht von einem politischen Signal: „Die Entscheidung von Wolfgang Lenk zeigt, dass die Berliner Grünen attraktiv sind für Menschen aus dem linken, basisdemokratischen Spektrum und den sozialen Bewegungen.“

Wolfgang Lenk ist Dozent an der Universität Hannover, Herausgeber verschiedener Bücher und freier Autor- vor allem über kunst- und mediensoziologische Themen, aber auch zu politischen Alternativen gegen die neue Armut wie dem bedingungslosen Grundeinkommen. Der ausgewiesene Kulturpolitiker schrieb den entsprechenden Teil im Wahlprogramm der WASG. Im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg engagiert er sich seit längerem in der Debatte um die Zukunft des Bethanien, u.a. als Mitinitiator des erfolgreichen Bürgerbegehrens.

Mit den Grünen sieht Lenk viel inhaltliche Übereinstimmung: „Hier ist großes Potenzial, wenn es um neue kulturpolitische Konzepte geht, etwa im Bereich der kulturellen Bildung“. Außerdem schätze er die politische Streitkultur der Grünen. Das Projekt „Wahlalternative“ hält er für gescheitert: „Die Berliner WASG ist an der Fusion, aber auch aufgrund innerer Widersprüche zerbrochen“, sagt Wolfgang Lenk.