DS/1635/III
Antrag
Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:
Das Bezirksamt wird gebeten, einen Maßnahmeplan zu erstellen, mit dem die Schwierigkeiten von MigrantInnen mit Beeinträchtigungen beim Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen sowie deren geringer Informationsstand über das Spektrum der angebotenen Leistungen abgebaut werden kann. Der BVV ist bis zur Aprilsitzung 2010 zu berichten.
Begründung:
Eine Studie des Federas Beratungsinstituts aus 2009 hat gravierende Defizite bei der Bekanntheit der bezirklichen Gesundheitsangebote für Menschen mit Beeinträchtigungen (früher: „Behinderungen“) insbesondere unter den MigrantInnen festgestellt. 71% der befragten MigrantInnen kannten die Unterstützungsleistungen, die der Bezirk ihnen anbietet, gar nicht.
Weitere 23% gaben an, dass negative Erfahrungen mit Sozialdiensten und Amtsstellen sie davon abhalten, die Angebote in Anspruch zu nehmen. Lediglich 6% der Befragten nutzen die bekannten Angebote. Mehr als die Hälfte der Befragten fühlten sich bei Behördenbesuchen selten ausreichend und gut beraten und wünschen sich mehr Unterstützung durch Dolmetscher. 71% der Befragten gaben an, dass sie die Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen würden, wenn sie ihnen bekannt wären.
Deutlich wird damit: Der Bedarf ist vorhanden, die Angebote auch, aber beim Informationsfluss und der Beratung besteht ein Defizit, das dringend behoben werden muss.
Friedrichshain-Kreuzberg, den 16.02.10
B’90/Die Grünen
Antragsteller: Herr Wolfgang Lenk