Vita

Barbara wurde 1951 in Kreuzberg geboren, war also eine der wenigen echten Berlinerinnen bei den Grünen ihrer Generation. Nach ihrem Soziologiestudium arbeitete sie als Erzieherin in einem Kinderladen. Geld verdiente sie damals auch mit dem weit verbreiteten Taxifahren. Schließlich näherte sie sich ihrem späteren Hauptthema, der Baupolitik, und wurde Mieterberaterin. Nach zehnjähriger Mitgliedschaft in der Kreuzberger SPD trat sie nicht zuletzt wegen der entstandenen intensiven Bekanntschaft zu Raimund Helms, ihrem langjährigen Lebenspartner und zuletzt auch Ehemann 1987 in die Alternative Liste Kreuzberg ein. Zur Wende wurde sie in die Bezirksverordnetenversammlung und zur Fraktionsvorsitzenden gewählt. Nach dem Ende der Legislaturperiode wechselte sie 1992 in den Geschäftsführenden Ausschuss der Kreuzberger Grünen.

Bundesweit erstes grünes Direktmandat 1995 gelang dann vielleicht auch als Lohn für die bisherigen Mühen der bundesweit erste Gewinn eines grünen Direktmandats. Barbara vertrat daraufhin den damaligen Wahlkreis Graefe- und Reichenbergerkiez im Berliner Abgeordnetenhaus und machte sich schnell einen Namen als fachkundige Bau- und Wohnungspolitikerin. Nach zweifacher Wiederwahl hatte sie als Mitglied des Untersuchungsausschusses des Abgeordnetenhauses ab 2001 maßgeblichen Anteil an der Aufklärung der Sauereien der Berliner Bankgesellschaft.

Zur Wahl 2006 verzichtete sie auf eine erneute Kandidatur, auch weil sie die Rotation grundsätzlich richtig fand. Politik und grüner Partei blieb sie jedoch erhalten und wurde 2007 zur Berliner Landesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen gewählt. Dieses Amt konnte sie wegen ihrer wieder ausgebrochenen Krebserkrankung nur bis 2008 wahrnehmen. Im Mai 2009 erlag sie der Krankheit.

Dirk Behrendt