A 100: Staustelle Treptower Park

Werden die Pläne Wirklichkeit, droht am Treptower Park über Jahre ein Dauerstau, der sich auch auf Friedrichshain-Kreuzberg auswirken wird. Die bereits jetzt stark verkehrsbelastete Schlesische Straße sowie die Elsenbrücke und der Markgrafendamm sollen den zusätzlichen Verkehr aufnehmen. Im Frühjahr 2008 können Einwendungen durch BürgerInnen erhoben werden.

Geplant wird aktuell die Verlängerung der Stadtautobahn von Neukölln bis zum Treptower Park. Ob es jemals zu einer weiteren Verlängerung über die Elsenbrücke bis zur Frankfurter Allee kommen wird, steht in den Sternen. Die Realisierung wird rund 420 Mio. € kosten, womit das 3,2 km lange Teilstück die teuerste Autobahn Deutschlands wäre. Das Land Berlin trägt die Planungskosten, die sich auf rund 10 % der Bausumme belaufen.

Im Frühjahr 2008 soll das Planfeststellungsverfahren beginnen, so dass es im April und Mai zur Planauslegung kommen soll. Dann können konkrete Einwendungen erhoben werden. Die Bauarbeiten sollen 2010 beginnen und die ersten Autos 2016 fahren. Für die Trasse müssen rund 300 Kleingärten, mehrere Gewerbetreibende und in der Beermannstraße vier Wohnhäuser mit rund 200 Wohnungen weichen. Während der Bauarbeiten wird es zu erheblichen Beeinträchtigungen auf dem S-Bahn-Ring kommen.

Am Endpunkt Treptower Park soll der gesamte Verkehr vom vorhandenen Straßennetz aufgenommen werden. Prognostiziert werden 60.750 Fahrzeuge mehr pro Tag. Diese werden sowohl über die Schlesische Straße nach Kreuzberg als auch über die Elsenbrücke nach Friedrichshain abfließen. Eingedenk der heutigen Verhältnisse dort, kann dies kaum ohne Dauerstau funktionieren. Und dies bedeutet mehr Lärm, Abgase und Feinstaubbelastung.

Bürgerinitiative organisiert den Widerstand – Grüne unterstützen ihn

Gegen die Autobahnplanung regt sich erheblicher Widerstand. So informiert die Bürgerinititive Stadtring Süd (BISS) seit längerer Zeit über die konkreten Auswirkungen der Planungen. Zuletzt führte sie im Herbst eine sehr gut besuchte Informationsveranstaltung auf der Stralauer Halbinsel durch. Bündnis 90/Die Grünen sprechen sich eindeutig gegen den Bau einer weiteren Autobahn in der Innenstadt aus und unterstützen die Protestaktivitäten. Bisher ist der rot-rote Senat allerdings nicht bereit, von seiner Planung abzurücken. Hier gilt es durch konkrete Einwendungen im Planfeststellungsverfahren und politischen Druck klar zu machen, dass der Bau weiterer Autobahnen im Stadtgebiet ökologisch unverantwortlich und verkehrspolitisch sinnlos ist.

Dirk Behrendt, MdA

Bündnis´90/Die Grünen werden im Frühjahr 2008 Informationsveranstaltungen zur Autobahnplanung im Wrangelkiez und im Rudolfkiez anbieten. Infos hierzu unter www.dirk-behrendt.net Weitere Infos: Bürgerinitiative Stadtring Süd (BISS): www.keineautobahntreptow.de