Care-Arbeit gerecht verteilen – Weg mit dem Care Gap!

Frauen verdienen im Durchschnitt nach wie vor rund 19 Prozent weniger als Männer und das im Jahr 2021! Am 10. März 2021 haben Frauen genauso viel verdient wie Männer im Jahr 2020. Damit finden wir uns nicht ab!

Gender Pay Gap minimieren

Der Gender Pay Gap zeigt die Differenz zwischen dem, was Männer und was Frauen durchschnittlich verdienen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Frauen arbeiten häufig in schlechter bezahlten Berufen, unterbrechen die Berufstätigkeit öfter wegen familiärer Aufgaben oder arbeiten deshalb nur in geringer Teilzeit.

Alleinerziehende Mütter arbeiten zudem im Schnitt fünf Stunden mehr als berufstätige Frauen in Paarfamilien. Trotz moderner Väter und erweiterte Umgangszeiten verlieren immer noch 30-40% der Kinder den Kontakt zu ihren Vätern. In der Sorgearbeit und finanziell ist keine Hilfe zu erwarten, nur erschreckende 25% erhalten den ihn zustehenden Unterhalt.

Auch Mehrfachdiskriminierung macht sich beim Lohngefälle bemerkbar. Bei Frauen mit Rassismuserfahrung, ist das Ausmaß der Lohndiskriminierung z.B. nochmal verstärkt ausgeprägt. (Migration Pay Gap). 

Führungspositionen werden immer noch hauptsächlich mit Männern besetzt. Aber auch eine direkte Diskriminierung in Betrieben findet nach wie vor statt.

All dies zusammen ergibt die Lohnlücke. Sie zu schließen ist eine Frage der Gerechtigkeit, die endlich angegangen werden muss!

Care-Arbeit aufwerten

Berufe, in denen hauptsächlich Frauen arbeiten, vor allem im sozialen Bereich (Altenpflege, Kindererziehung), werden oft schlechter bezahlt als “typisch männliche” Berufe im Bereich der Technik oder im Ingenieurwesen. Diese Ungleichbehandlung findet auch dort statt, wo die Ausbildungszeiten und die beruflichen Anforderungen vergleichbar sind. Es ist ein Unding, dass Berufe, die in unserer Gesellschaft immer wichtiger werden, nach wie vor so geringe Anerkennung erfahren. Die Coronakrise hat einmal mehr verdeutlicht, welche Relevanz die sozialen Berufe in unserer Gesellschaft haben.

Wir wollen diese Berufe aufwerten und besser bezahlen., Zudem muss eine Gehaltstransparenz herrschen.

Gender Care Gap schließen

Frauen übernehmen, vor allem wenn Kinder zu betreuen sind, den Löwenanteil der unbezahlten Familien- und Fürsorgearbeit. Das macht eine Berufstätigkeit, die auch sozial absichert, schwer. Dabei wollen Paare sich heutzutage die Aufgaben partnerschaftlich teilen.

Teilzeit- oder geringfügige Beschäftigungen können selten Hilfestellung leisten, da Leistungen immer noch in männlicher Unternehmenskultur bemessen werden: Hohe Präsenzzeiten, Überstunden, Weiterbildungen in Vollzeit und unflexible Arbeitszeitgestaltung stellen Faktoren dar, die mit Kompetenz und Leistungsvermögen assoziiert werden und die sich für Frauen aufgrund zum Beispiel tradierter Rollenbilder oder steuerlicher Rahmenbedingungen selten vereinbaren lassen. Auch ein Karriereaufstieg ist so kaum möglich.

Das wollen wir mit der grünen Zeitpolitik ermöglichen:

Unser Ziel sind mehr Flexibilität und bessere Vereinbarkeit für Frauen und Männer. Deshalb wollen wir die Elternzeit ausbauen, eine Pflegezeit einführen und das Rückkehrrecht auf eine Vollzeitstelle endlich einführen.

Entgeltgleichheitsgesetz!

„Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit“ – das ist nach wie vor nicht selbst-verständlich. Um diese Forderung durchzusetzen, brauchen wir gesetzliche Regelungen. Wir wollen ein Entgeltgleichheitsgesetz, das auch für kleine Betriebe gilt und das Transparenz schafft. So können Tarifverträge und Vereinbarungen auf Diskriminierung überprüft werden. Und wir brauchen ein Verbandsklagerecht, damit nicht die einzelne Frau gegen ihren Arbeitgeber klagen muss. So kann Lohnungleichheit wirklich bekämpft werden.

Tipps für das Berufsleben und Gehaltsberechnungen:

Seit dem Januar 2018 gilt das Entgelttransparenzgesetz,allerdings nur in Unternehmen ab 200 Beschäftigten.

Hier ein „Leitfaden für Beschäftigte“ von equalpayday.de

Erfahre hier, ob Dein Gehalt fair ist: www.gehaltsvergleich.com

Zur Rückkehr ins Berufsleben nach der Elternzeit empfehlen wir den www.wiedereinstiegsrechner.de

Für die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege gibt es einen Ratgeber vom DGB.

Vor Meetings, Verhandlungen um Führungspositionen und/oder Gehaltserhöhungen sollten Frauen* sich, vor allem gegenüber männlich-dominanten Gesprächspartnern klar sein, dass Sie ein, oft hart erarbeitetes, Recht haben da zu sein! Also nehmt Euch den Raum.

  • Unterbrechungen einfach ignorieren und ruhig weitersprechen.
  • Formuliere klar, was Du willst. Keine*r kommt von allein und fragt Dich.
  • Euer Gehaltsvorschlag ist nur eine Zahl, nicht der Gegenwert Eurer Leistung oder Person.