Initiator: B’90/Die Grünen, Werner Heck

Mündliche Anfrage

Abt. Bauen, Planen und Facility Management
Bezirksstadtrat

Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt:

1. Wie beurteilt das Bezirksamt den aktuellen Zustand des Denkmals East Side Gallery?

2009 erfolgte eine restauratorische Instandsetzung bzw. Rekonstruktion mit allen noch aktiven Künstlern zu einer abgestimmten Wiedergewinnung und teilweisen Neufassung der Mauerbilder. Zur Zeit werden die im Eigentum des Bezirkes befindlichen Mauerteile instandgesetzt. Grundlage hierfür ist der 2014 mit der Stiftung Berliner Mauer und dem Bezirk abgestimmte Denkmalpflege und Denkmalentwicklungsplan.

Es handelt sich hier um eine Reinigung und Instandsetzung der Bilder, sowie die Überarbeitung der Anti-Graffitischutzschicht. Eine Ausnahme bildet Bild 71 (Margaret Hunter, Peter Russel: Zwei Hände), das im Zustand von 1990 konserviert ist und eine andere Form der Konservierung erfährt.

Die wenigen in privatem Eigentum befindlichen Mauerteile zeigen unterschiedlichen Erhaltungszustand. Hier sind teilweise auch Instandsetzungsmaßnahmen aktuell bzw. im letzten Jahr erfolgt bzw. im Prozess.

Für die Zukunft kann der Zustand der ESG – sofern Wartung und Instandsetzung im erforderlichen und abgestimmten Umfang umgesetzt werden – als stabil bezeichnet werden.

2. Welches denkmalpflegerische Konzept verfolgt das Bezirksamt für die East Side Gallery?

Es liegt für die East Side Gallery ein Denkmalpflege- und Entwicklungsplan vor. In diesem sind die Leitlinien für den Erhalt und die Entwicklung des Denkmals durch das Landesdenkmalamt Berlin festgeschrieben. Das inhaltliche Konzept schließt die Pflege und den Erhalt der East Side Gallery ein und zwar unter der Prämisse, dass auch die Reste und Spuren der ehemaligen Grenzanlage sichtbar gemacht werden sollen. Ein Maßnahmenkatalog sieht die Schaffung eines Informationszentrums und des Themenpfades „Berliner Mauer“ vor.

3. Gibt es diesbezüglich Kooperationen mit anderen Institutionen und Einrichtungen bzw. sind solche geplant?

Die Untere Denkmalschutzbehörde arbeitet als Sonderordnungsbehörde in Hinblick auf Entscheidungen zur East Side Gallery eng mit dem Landesdenkmalamt Berlin zusammen. Die durch den Denkmalpflege- und Entwicklungsplan festgeschriebenen Leitlinien sind Grundlage der Zusammenarbeit und Abstimmungen mit dem Straßen- und Grünflächenamtes (SGA) als Fachvermögensträger der East Side Gallery.

Nachfragen:

1. Welche Schutzmaßnahmen wurden bzw. werden zum Erhalt des letzten Originalbilds aus dem Jahr 1990 (Titel: „Hands“ von Margaret Hunter und Peter Russell) getroffen?

Für die Sicherung des Werks von Margaret Hunter und Peter Russell („Hands“) ist das Anbringen einer Plexiglasscheibe als Schutzschicht geplant.

2. Wurden zugunsten der East Side Gallery seitens des Bezirks weitere Mittel aus dem Denkmalschutzsonderprogramm 2017 des Bundes beantragt?

Ja, es werden auch im Jahr 2017 zugunsten der East Side Gallery Mittel aus dem Denkmalschutzprogramm des Bundes in Anspruch genommen.

Mit freundlichen Grüßen
Florian Schmidt

Friedrichshain-Kreuzberg, den 05.04.2017
Bündnis 90/Die Grünen
Fragesteller*in: Werner Heck

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