Mündliche Anfrage

Initiator*in: B’90/Die Grünen, Taina Gärtner

Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg
Abt. Wirtschaft, Ordnung, Schule und Sport
Die Anfragen beantworte ich wie folgt:

1. Ist dem Bezirksamt bekannt, dass die Berliner Bäder Betriebe anstatt einer Traglufthalle im Prinzenbad nun eine aus Betonfertigteilen gebaute Schwimmhalle mit 25-Meter-Becken auf der Liegewiese planen? (siehe Tagesspiegel vom 17.1.19) Das Bezirksamt hat von diesen Plänen erst im Nachgang der Pressekonferenz der Berliner Bäderbetriebe Kenntnis erlangt.

2. Warum wurde die BVV bzw. der Sportausschuss darüber nicht unterrichtet?

Zum Zeitpunkt des letzten Ausschusses waren dem Bezirksamt diese Pläne nicht bekannt. Die Berliner Bäderbetriebe werden der Einladung des Ausschusses für Schule und Sport folgen, ihre Pläne dort vorstellen und Nachfragen beantworten.

3. Wie viel m² öffentliche Grünfläche inklusive Bäume gehen dafür den Besucher*innen des Prinzenbades für die Dauer von 10 Jahren bzw. dauerhaft verloren? (Bitte auch prozentual im Verhältnis zur jetzigen Grünfläche angeben.)

Die Planungen zur Errichtung der Halle sind nach Aussage der Berliner Bäderbetriebe im Detail noch nicht abgeschlossen. Insofern kann die Frage noch nicht beantwortet werden. Nach Auskunft der Berliner Bäderbetriebe wird die Halle so verortet, dass der Verlust an Freifläche so gering wie möglich ist.

Nachfragen:

1. Ist tatsächlich geplant, nach Wiedereröffnung des Spreewaldbades diese Schwimmhalle nur dem Schulschwimmen und Vereinssport als Ersatzfläche für andere Bezirke zur Verfügung zu stellen, wenn in diesen weitere Hallen saniert werden müssen, nicht aber der Öffentlichkeit?

Zur Belegungsplanung können die Berliner Bäderbetriebe noch keine Aussagen machen. Die Fertigstellung der Halle am Standort Prinzenbad ist derzeit für Ende Januar 2020 geplant. Die Schließung des Spreewaldbades wegen der notwendigen Sanierung soll zeitlich so erfolgen, dass diese nicht vor der Eröffnung der Halle am Standort Prinzenbad stattfindet. Also bleibt das Prinzenbad entgegen der ursprünglichen Planung nach den Sommerferien 2019 geöffnet.

2. Wenn ja, wie bewertet das Bezirksamt den Fakt, dass die langjährige Lösung der Bäderkrise nun maßgeblich zulasten unseres Bezirks geschehen soll, der gemessen an der Einwohner*innenzahl ohnehin schon die größte Unterdeckung an Sport- und Bewegungsflächen ausweist?

Das Bezirksamt begrüßt aus sportfachlicher Sicht die Planung der Berliner Bäderbetriebe, am Standort Prinzenstraße nicht mehr – wie bisher kommuniziert – eine Traglufthallenkonstruktion zu schaffen, um die Öffnung des Prinzenbades auch im Frühjahr und im Herbst zu ermöglichen, sondern mit der Errichtung einer Schwimmhalle ein zusätzliches ganzjähriges Angebot an diesem Standort mit einem 25-Meter-Becken und fünf Bahnen zu ermöglichen. Damit ist die Versorgung des Bezirks mit Schwimmflächen für den Schul- und Vereinssport und für die Öffentlichkeit immer noch deutlich unzureichend, jedoch in der Perspektive besser als bis vor kurzem zu erwarten war.

Die weiteren Planungen werden zwischen den Berliner Bäderbetrieben und dem Bezirksamt abgestimmt. Es bedarf zur Umsetzung der Planungen auch mehrerer Genehmigungen, die vom Bezirksamt zu erteilen sind.

Mit freundlichen Grüßen
Andy Hehmke

Friedrichshain-Kreuzberg, den 30.01.2019
Bündnis 90/Die Grünen
Fragesteller: Taina Gärtner

 

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