Die Friedrichshainer Wagenburg „Laster und Hänger“ erhält einen Mietvertrag vom Bezirk. Dies beschloss das Friedrichshain-Kreuzberger Bezirksparlament am Mittwoch und bestätigte damit den zuvor in einem Ausschuss vorgestellten Mietvertrags-Entwurf. Die Siedlung auf bezirkseigenem Gelände war bislang lediglich geduldet.
Das Bezirksparlament hat gestern den Mietvertrag zwischen dem Bezirk und den Bewohnerinnen und Bewohnern der Friedrichshainer Wagenburg „Laster und Hänger“ bestätigt. Der Vertrags-Entwurf war eine Woche zuvor im Ausschuss für Stadtentwicklung vorgestellt worden. Die Wagenburg, die seit 2001 an der Ecke Modersohn-/Revaler Straße steht, hatte ihre Wagen bislang ohne Mietvertrag auf der bezirkseigenen Fläche aufgestellt. Schon 2009 hatte das Bezirksparlament auf Antrag der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen mit Unterstützung der Linken beschlossen, die Duldung in ein dauerhaftes Mietverhältnis umzuwandeln.
„Ich freue mich ganz besonders, dass die Bewohnerinnen und Bewohner nun Sicherheit haben. Und natürlich ist es ein schöner Nebeneffekt, dass zusätzlich die Bezirkskasse davon profitiert“, sagt der zuständige Stadtrat Hans Panhoff (Grüne). Bei der Höhe der Mietkosten hat sich in den Verhandlungen das Bezirksamt weitgehend durchgesetzt. Der Mietpreis liegt wegen der attraktiven Lage etwas oberhalb dessen, was Wagenburgen in anderen Bezirken bezahlen. Der Vertrag ist zunächst auf zehn Jahre befristet, kann jedoch verlängert werden.
Florian Schärdel, Fraktionssprecher der Grünen, sagt: „Es ist ein Erfolg, dass alternative Wohn- und Lebensformen auch weiterhin in Friedrichshain bleiben können. Die Vielfalt der Lebensentwürfe macht den Bezirk aus.“ Momentan leben etwa 30 Personen in der Wagenburg, darunter 12 Kinder.