Die Grünen wollen das geplante Daimler-Hochhaus in der Nähe des Ostbahnhofes verhindern. Auch für Mercedes gelten die Ziele des erfolgreichen Bürgerentscheids zum Spreeufer für alle, sagt Bürgermeister Schulz (Grüne)

Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg soll den geplanten Daimler-Tower am Spreeufer verhindern. Einen entsprechenden Antrag brachten die Grünen gestern ins Bezirksparlament ein. „Auch für Daimler gilt der erfolgreiche Bürgerentscheid zum Spreeufer für alle“, sagt Bürgermeister Franz Schulz (Grüne).

Die Grünen wollen, dass dazu der Bebauungsplan für das Areal am Ostbahnhof geändert wird. Statt des geplanten 55-Meter-Hochhauses sollen nur noch die in Berlin üblichen 22 Meter erlaubt sein. „Wir wollen damit verhindern, dass mit dem Daimler-Hochhaus der Startschuss für weiter Büro-Türme rund um die O2-Arena gegeben wird“, sagt Stadtentwicklungsexpertin und Fraktionssprecherin Antje Kapek (Grüne). Auch in einem flacheren Gebäude könnten die zahlreichen Arbeitsplätze untergebracht werden. Zudem fordern die Grünen die Investoren auf, das Gebäude in Passiv-Bauweise zu bauen. „Ein fortschrittlicher Passiv-Bau würde auch Daimler gut zu Gesicht stehen“, sagt Kapek.

Hintergrund: In der vergangenen Woche hatte der Investor die Pläne für den neuen Daimler-Vertrieb zwischen Ostbahnhof und O2-Arena öffentlich vorgestellt. Die Planungen trafen dort auf heftige Kritik. Sie widersprechen den Zielen des erfolgreichen Bürgerentscheids zum Spreeufer für alle vom 13. Juli 2008, bei dem sich fast 90 Prozent der Wählerinnen und Wähler gegen neue Hochhäuser im Spreeraum ausgesprochen.