Der 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Im Jahr 2013 wurden in Berlin 15 971 Fälle von häuslicher Gewalt angezeigt. Die Dunkelziffer liegt weitaus höher, da viele Gewalttaten nicht zur Anzeige gebracht werden. 76 Prozent der Betroffenen sind Frauen. Kreisverband und Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen informieren an einem Stand über häusliche Gewalt und Hilfsangebote für Betroffene.
„Wir wollen Frauen ermutigen, sich professionelle Hilfe zu holen und Anzeige zu stellen. Häusliche Gewalt hat viele Gesichter, ist aber immer eine Straftat und kein privates Problem!“, sagt Susanne Hellmuth (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied des Fraktionsvorstands und Vorsitzende des Frauenausschusses. Häusliche Gewalt tritt sowohl physisch – in Form von Schlägen oder Vergewaltigung – auf, als auch in Form von psychischer Gewalt: als Beschimpfung, Stalking oder Morddrohung. In den allermeisten Fällen sind die Täter (Ex-)Partner oder Personen aus dem näheren persönlichen Umfeld.
„Häusliche Gewalt gilt immer noch als Tabuthema. Dabei wurden in Friedrichshain-Kreuzberg im letzten Jahr 763 Fälle von häuslicher Gewalt angezeigt. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs, weil viele betroffene Frauen aus Angst oder Scham nicht zur Polizei gehen“, sagt Annika Gerold (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses. „Häusliche Gewalt darf nicht unter den Teppich gekehrt werden! Eine offensive Thematisierung und die Aufklärung über Hilfsangebote tragen dazu bei, verborgene Gewalttaten ans Licht zu holen“, so Gerold weiter.
Am Dienstag, 25.11., von 17 bis 19 Uhr, verteilen Mitglieder von Kreisverband und Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg am Kottbusser Tor (nahe Dresdener Straße) Material zu häuslicher Gewalt und informieren über Hilfsangebote für Betroffene.