Heute ist Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen. Noch immer werden viel zu viele Frauen Opfer häuslicher Gewalt – auch in Friedrichshain-Kreuzberg. Mit Infoständen wollen der Kreisverband und die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen für das Thema sensibilisieren.
Im Jahr 2014 wurden in Friedrichshain-Kreuzberg 965 Fälle von häuslicher Gewalt angezeigt, 75 Prozent der Opfer waren weiblich. Im Jahr zuvor waren es 763 Fälle gewesen. „Dieser starke Anstieg um mehr als ein Viertel alarmiert. Er könnte aber auch der Tatsache geschuldet sein, dass mehr Frauen als früher Gewalttaten zur Anzeige bringen. Denn: Die offiziellen Zahlen sind nur die Spitze des Eisbergs. Häusliche Gewalt gilt leider immer noch als Tabuthema, viele Frauen gehen aus Angst oder Scham nicht zur Polizei“, sagt Sarah Jermutus (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied des Fraktionsvorstands.
„Wir wollen Frauen dazu ermutigen, sich professionelle Hilfe zu holen und jeden Vorfall konsequent anzuzeigen. Jede einzelne Gewalttat muss ans Licht geholt werden! Häusliche Gewalt hat viele Gesichter. Sie tritt sowohl physisch – in Form von Schlägen oder Vergewaltigung – auf, als auch in Form von psychischer Gewalt: als Beschimpfung, Stalking oder Morddrohung. In jedem Fall ist sie aber eine Straftat und niemals ein privates Problem“, sagt Annika Gerold (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses. „Eine offensive Thematisierung und die Aufklärung über Hilfsangebote tragen dazu bei, die Situation für Betroffene zu verbessern“, so Gerold weiter.
Am heutigen Mittwoch, 25.11., verteilen Mitglieder von Kreisverband und Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg von 13-15 Uhr am Frankfurter Tor (Friedrichshain) und von 16-17 Uhr an der Ecke Mehringdamm/Yorckstraße (Kreuzberg) Material zu häuslicher Gewalt und informieren über Hilfsangebote für Betroffene.