Im Jahr 2015 wurden in Friedrichshain-Kreuzberg 871 Fälle häuslicher Gewalt angezeigt, 2014 waren es noch 965 Fälle. Noch immer werden jedoch viel zu viele Frauen Opfer häuslicher Gewalt – auch in Friedrichshain-Kreuzberg.

(Berlin, am 24. November 2016) „Es ist davon auszugehen, dass es eine sehr hohe Dunkelziffer gibt. Die uns bekannten Zahlen sind leider nur die Spitze des Eisbergs“, sagt Annika GEROLD, Sprecherin der BVV-Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg. Die Mehrzahl der Opfer ist nach wie vor weiblich (74,7%). „Wir wollen Frauen dazu ermutigen, sich professionelle Hilfe zu holen und jeden Vorfall konsequent anzuzeigen. Damit  alle Frauen, die von Gewalt betroffen sind und in Frauenhäusern Zuflucht suchen, dort einen Platz bekommen, fordern wir eine gesicherte, einzelfallunabhängige und bedarfsgerechte Finanzierung.“

Ebenso wichtig sei es auf die Situation geflüchteter Menschen aufmerksam zu machen. Sarah JERMUTUS vom Fraktionsvorstand ergänzt: „Immer noch erfolgt die Unterbringung weithin in Massenunterkünften. Frauen, sowie queere und unbegleitete minderjährige Geflüchtete, die nicht selten in ihrer Heimat, auf ihrer Flucht und auch in Unterkünften in Deutschland Gewalt erfahren haben, benötigen jedoch Schutzräume sowie spezielle Betreuungs- und Beratungsangebote. Sie sollten deswegen so bald wie möglich in Wohnungen oder Wohngemeinschaften umziehen können. Bis dahin brauchen wir Gewaltschutzkonzepte für alle Not- und Gemeinschaftsunterkünfte. Das Personal muss sensibilisiert und geschult werden und es müssen weibliche Ansprechpartner*innen zur Verfügung stehen.“

Am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, den 25.11.2016, verteilen Mitglieder von Kreisverband und Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg von 16-17 Uhr an der Ecke Mehringdamm/Yorckstraße Infomaterial zu häuslicher Gewalt und informieren über Hilfsangebote für Betroffene.

Link Studie 2015: http://gruene.lv/4kg

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