Der Karneval der Kulturen lockt jedes Jahr tausende Besucher aus dem In- und Ausland nach Berlin und beschert der Stadt Millioneneinnahmen. Der Senat beteiligt die Gruppen, die am Umzug teilnehmen und damit die Veranstaltung ausmachen, aber nicht an den Gewinnen. Dadurch sinken die Teilnehmerzahlen seit Jahren. Der Grüne Kreisverband Friedrichshain- Kreuzberg fordert: Wer profitiert, kann auch zahlen, Herr Wowereit!
(Berlin, 16. Mai 2013) Seit 1996 zieht der Karneval der Kulturen als bunter, multikultureller Demonstrationszug für Toleranz und friedliches Zusammenleben Jahr für Jahr durch Kreuzberg. Tausende Akteure beteiligen sich mit Umzugswagen, mit Musik- und Theater-Aktionen, an der Veranstaltung. Während Tourismus und Gastgewerbe – und damit die Stadt Berlin – finanziell stark von der Veranstaltung profitieren, sehen die Akteure keinen Cent. Sie müssen den finanziellen und zeitlichen Aufwand für Kostüme, Wagen, Proben und vieles mehr komplett selbst tragen. „Der Karneval der Kulturen ist ein kulturelles Highlight unseres Bezirks. Die Umzugsgruppen bilden das Herz der Veranstaltung“, sagt Kulturstadträtin Monika Herrmann (Grüne). „Der Senat sollte einen Teil der Einnahmen durch die Tourismusabgabe City Tax darauf verwenden, den Karnevalisten endlich die verdiente finanzielle Wertschätzung entgegenzubringen!“ „Mit dem Karneval der Kulturen groß für Berlin werben, die Karnevalisten aber überhaupt nicht unterstützen – das Konzept des Senats kann ja nicht funktionieren“, sagt Fraktionssprecherin Paula Riester (Grüne). Es sei kein Wunder, dass sich von Jahr zu Jahr immer weniger Gruppen am Karneval der Kulturen beteiligten. Waren es 2011 noch über 100, sind in diesem Jahr nur noch 76 angemeldet. „Der Senat schiebt seit langem die Zuständigkeiten hin und her. Die Koalition wollte über den Antrag der Grünen Fraktion im Abgeordnetenhaus, einen Fonds einzurichten, bisher nicht einmal reden. Das kann nicht sein!“ Wir begrüßen die Protestaktionen der Karnevalisten gegen die Praxis des Senats am 19. Mai ab 12.30 Uhr mit einem Protestwagen ab dem Hermannplatz. Weitere Aktionen begleiten den Umzug.