Die Klage gegen die geplante Umbenennung der Gabelsbergerstraße in Friedrichshain in Silvio- Meier-Straße wurde gestern vom Kläger zurückgezogen. Die Straßenumbenennung wird nun innerhalb der nächsten Wochen kommen. Die Grünen kämpfen seit langem gemeinsam mit der „Initiative für ein aktives Gedenken“ für eine Ehrung des Friedrichshainer Aktivisten im öffentlichen Raum.
„Wir freuen uns sehr über diesen Ausgang – überrascht hat er uns aber nicht“, sagt der zuständige Stadtrat Hans Panhoff (Grüne). „Die Umbenennung basiert schließlich auf dem Willen der Bürger, sie wurde im vergangenen Jahr mit klarer Mehrheit bei einer Bürgerversammlung beschlossen.“ Eine solche Entscheidung könne nicht einfach durch den Willen Einzelner verhindert werden. So hatte auch das Verwaltungsgericht dem Kläger mitgeteilt, dass er kaum Aussichten auf einen Prozessgewinn hätte. Daraufhin zog dieser die Klage noch vor dem geplanten Prozessbeginn am gestrigen Freitag zurück.
„Wir engagieren uns seit Jahren für eine Ehrung Silvio Meiers im öffentlichen Raum. Schön, dass nun endlich Bürgerwillen umgesetzt wird und Silvio Meier stellvertretend für alle Opfer rechter Gewalt ein Denkmal erhält!“, sagt Sarah Jermutus, Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses. Für die nächsten Wochen sei eine feierliche Umbenennung geplant. Zunächst müsse aber noch der Termin mit Meiers Familie und der Initiative abgesprochen werden.
Der Antifaschist und Aktivist Silvio Meier wurde 1992 auf dem U-Bahnhof Samariterstraße von Neonazis erstochen. Seitdem ist sein Name in der Friedrichshain-Kreuzberger Zivilgesellschaft Symbol für den Kampf gegen Rechts, gegen Gewalt und menschenfeindliche Einstellungen.