Pressemitteilung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus Berlin zum Prothesenskandal im Sankt-Hedwig-Krankenhaus

Datum: 16. August 2007

Heidi Kosche, Sprecherin für Gesundheitsschutz, erklärt:

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Dem Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit (Lagetsi) in der jetzigen Situation einen Maulkorb zu verpassen, ist keine adäquate Reaktion des Senats auf den Prothesenskandal im Sankt-Hedwig-Krankenhaus. Im Gegenteil: Der Prüfbericht des Lagetsi, der heute erhoben wird, muss umgehen offengelegt werden. Die betroffenen PatientInnen haben ein Recht auf lückenlose Aufklärung der fehlerhaft eingebauten Knieimplantate.

Das Fehlermanagement muss dahingehend analysiert werden, dass derartige Verwechslungen nicht wieder passieren können. Dazu zählt die verpflichtende Einführung eines einheitlichen Risikomanagements bei Implantationen in Berliner Kliniken sowie die frühst mögliche Information Betroffener bei Komplikationen. Der Senat steht in der Verantwortung, Sicherheit und Transparenz für die VerbraucherInnen zu schaffen. Dies kann durch ein bundesweites Endoprothesenregister geschaffen werden, das bisher durch die Ablehnung der Hersteller blockiert wird. Die Sicherheit der PatientInnen muss in jedem Fall vor Sparmaßnahmen oder Profitinteressen der Medizinprodukthersteller stehen.