DS/1509/IV Mündliche Anfrage

 

Ich frage das Bezirksamt:

1. Welches Personal ist mit der Weinernte am Kreuzberger Weinberg betraut?

2. Wie und von wem wird der Wein verarbeitet und abgefüllt?

3. Für welche Zwecke wird er verwendet oder bei welchen Gelegenheiten wird er serviert?

Nachfrage:

1. Wird die Seniorenvertretung zur Weinlese eingeladen, wenn ja in welcher Form?

Beantwortung: Herr Panhoff

Der Kollege Dr. Beckers und ich haben eigentlich beide Lust gehabt, diese Frage zu beantworten. Das Glück hat mich jetzt getroffen in diesem Sinne, aber ich möchte mal vorweg schicken, also wir haben ja hier die Arbeitsteilung, dass ich als Stadtrat mit dem Grünflächenamt für den Anbau des Weines verantwortlich bin und Dr. Beckers für die Vermarktung als Wirtschaftsstadtrat und entsprechend kooperieren wir hier also seit Jahren in sehr guter Weise und die Anfragen, die bei uns landen, nach Weinflaschen, wo man die erwerben kann, die schicken wir immer zum Wirtschaftsstadtrat und von dort werden die Leute gerne bedient und wir kriegen dann meistens zwei Tage später ein Dankesschreiben, dass es so gut geklappt hat und dass sie happy sind, dass sie den
Wein erhalten konnten.

zu Frage 1:
So, mit dem Personal, Sie wissen ja, dass wir als Bezirk kein professionellen Weinbau
betreiben. Entsprechend haben wir auch zwei ehrenamtlich tätige Personen, die auch mit dem Partnerschaftsverein verbunden sind und einer davon hat in seinem früheren Leben das auch mal gelernt und macht es äußerst gerne. Herr Mayer, den ich hier auch mal namentlich nennen möchte und da sind wir sehr froh drüber.

zu Frage 2: So, dann haben wir …, wir haben ja altgediente Städtepartnerschaften. Deswegen werden die Rotweintrauben nach Ingelheim gebracht und die Weißweintrauben nach Wiesbaden und dort werden die also erst mal abgefüllt und verarbeitet und dann uns wieder zurückgeliefert, wenn dann der Wein und wenn die Ausbeute groß genug gewesen ist.

zu Frage 3:
Die Zwecke für die Verwendung sind folgende: Es gibt ein kleines Kontingent für die
Bezirksmeisterin und die Dezernenten, nicht für den Eigenverbrauch, sondern natürlich nur für rein repräsentative Zwecke als Gastgeschenk, zum Beispiel für Auslandsbesuche, Ehe- und Altersjubiläen, Städtepartnerschaftsvereine, Dienstjubiläen, Sportlerinnen, Ehrungen, Verabschiedungen langjähriger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bezirksamt, für Ehrungen allgemein, die durch die Bezirksbürgermeisterin oder Dezernenten erfolgen, zum Beispiel Verleihung des Bundesverdienstkreuzes, so.

Die Bürgerinnen können das gegen Spende erhalten, das hatte ich gerade schon erwähnt und wir verwenden den Wein auch zu besonderen Anlässen wie Jubiläen der Städtepartnerschaftsvereine und auch mal beim Karneval der Kulturen.

zu Nachfrage 1:
So, die Seniorenvertretung ist bislang zumindest nicht extra eingeladen worden. Wir haben die Weinlese immer durch die Presse bekanntgegeben, aber das können wir ändern. Wir können, wenn Interesse ist, gerne die Seniorinnen und Senioren des Bezirks mal einladen zum Ernten, dann haben wir noch ein paar helfende Hände mehr und hinterher gibt es auch einen Tropfen zu trinken, aber nicht zu viel davon.

Herr Lenk: Verstehe ich Sie richtig, dass die Qualität des Weins systematisch verbessert wurde und damit, wie die … durch dieses Veredeln und damit, wie die Legende sagt, es heute nicht mehr möglich ist, diesen früher extrem sauren Wein nur solchen Investoren anzubieten, die man eigentlich als Investoren abschrecken möchte?

zu Nachfrage 2:
Also um diesen Wein ranken sich ja viele Gerüchte. Ich habe mal gehört vor langer,
langer Zeit, da war ich noch gar nicht hier in der BVV, dass man den Wein in nur ganz kleinen Gläsern ausgeschenkt hat, um den Gästen die Höflichkeit zu ermöglichen sie auszutrinken, anstatt immer in die herumstehenden Blumenkübel zu schütten, was wohl Jahrelang Gang und Gebe war hier im Rathaus.

Der Wein ist in der Tat ganz brauchbar und die Besucher aus Wiesbaden und Ingelheim kriegen den ja dann auch immer hier zur Verkostung mal zum Probieren und haben bestätigt, dass er durchaus trinkbar ist, auch aus Perspektive eines Weinanbaugebiets. Insofern haben wir da durchaus eine qualitätsvolle Ware und wenn Dr. Beckers das nächste Mal zu einer Veranstaltung hier im Rathaus einlädt bei Besuch eines Partnerschaftsvereins, sind Sie auch immer herzlich eingeladen. Nehmen Sie die Möglichkeit einfach wahr und trinken Sie mit uns ein schönes Glas Kreuzberger Wein.

Friedrichshain-Kreuzberg, den 28.01.2015
Bündnis 90/Die Grünen
Fragestellerin: Marta Ladwig

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