DS/0405/IV

Dringlichkeitsantrag

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Das Bezirksamt wird beauftragt, den Antrag von „Berlin lacht!“ hinsichtlich der Genehmigung eines Kultur-Weihnachtsmarkts mit Weihnachtszirkus 2012 vom 29.11 bis 23.12 an einem dem Charakter der Veranstaltung entsprechenden zentralen Ort im Stadtteil Kreuzberg wohlwollend zu prüfen.

Begründung:

Zahlreiche Berliner Trottoirs – bezirkliche wie überbezirkliche – sind in der Vorweihnachtszeit vollgestellt mit Weihnachtsmarktbuden. Glühwein, Nussknacker, Erzgebirgsengel, Zuckerwatte, Bunzlauer Porzellan u.a. sind das gängige Angebot. Die Künstler_innen von „Berlin lacht!“, bekannt durch das seit 2004 im Bezirk beheimatete Internationale Straßentheater-Festival „Berlin lacht!, planen dagegen einen Weihnachtsmarkt der etwas anderen Art. Selbstverständlich dürfen auch bei dieser Veranstaltung die Buden nicht fehlen, doch darüber hinaus soll es fantasievolle, kreative Aktionen geben, Workshops, Straßentheaterdarbietungen, Weihnachtsshows und Vieles mehr im Sinne eines familienfreundlichen bunten kulturellen Programms, das von der Idee her sehr gut nach Kreuzberg passt.

Dem gegenüber stehen die anwachsenden, berechtigten Klagen der betroffenen Anwohner_innen hinsichtlich einer zunehmenden Kommerzialisierung des öffentlichen Raums. Als Stichworte seien hier nur die Lärmbelästigung und die Vermüllung genannt, unter der die Anwohner_innen leiden. Diese Klagen müssen bei der Genehmigungspraxis durch das Bezirksamt unbedingt berücksichtigt werden. Der genannte Kultur-Weihnachtsmarkts muss deshalb trotzdem nicht abgelehnt werden. Hier ist vielmehr Fingerspitzengefühl gefragt.

Wird das Anliegen wohlwollend geprüft, kann die zuständige Verwaltung bei der Suche nach einem geeigneten Standort behilflich sein und zugleich Auflagen mit dem Veranstalter aushandeln, die einerseits den Anwohner_innen zugute kommen und für den Veranstalter andererseits keine unüberwindlichen Hürden darstellen.

Friedrichshain-Kreuzberg, den 25.09.12

B’90/Die Grünen

AntragstellerIn: Kristine Jaath