Die Kreuzberger Hunsrück-Grundschule soll eine zusätzliche erste Klasse aufnehmen. Mit weniger Räumen pro Klasse geriete aber der rhythmisierte Ganztagsbetrieb in Gefahr. Mit einer Großen Anfrage will unsere Fraktion vom Schulamt wissen, warum es das erfolgreiche pädagogische Konzept der Schule in Gefahr bringt.
„Wir wollen wissen, warum das Schulamt wissentlich das gelungene und beliebte Konzept der Hunsrück-Schule kippt, obwohl es Alternativen gäbe, die zusätzlichen Schülerinnen und Schüler unterzubringen“, sagt Fraktionssprecherin Paula Riester (Bündnis 90/Die Grünen). „Außerdem interessiert uns, wie es dazu kommen konnte, dass sich das SPD-geführte Schulamt bei der Schulentwicklungsplanung so verrechnet hat. Ein Blick in die Planungen zeigt: Dem Amt hätte schon 2013 klar sein müssen, dass es für das nördliche SO 36 mit deutlich zu wenigen Schulanfängern plant“, so Riester weiter.
Laut Planungen des Schulamtes soll die Hunsrück-Schule ab dem Schuljahr 2016/17 einen zusätzlichen vierten Zug aufnehmen, bis zu 150 zusätzliche Schülerinnen und Schüler in den kommenden fünf Jahren. In der ehemaligen Brennpunktschule lernen heute erfolgreich Kinder aus dem ganzen Kiez gemeinsam. Durch eine Aufnahme zusätzlicher Schüler hätten die einzelnen Klassen weniger Räume zur Verfügung, was das bisherige Konzept unmöglich machen würde. Die Pläne wurden im Bezirksamt gestoppt, nun soll ein Gutachten erstellt werden, um eine Alternative zu finden.
Das Schulamt hält auch weiter an einem Rückgang der benötigten Schulplätze um bis zu 20 Prozent in den kommenden Jahren fest. Tatsächlich melden aber immer mehr Eltern ihre Kinder an Friedrichshain-Kreuzberger Schulen an. Die Gründe für diese nicht bedarfsgerechte Planung, die den Bezirk vor große Probleme stellt, werden in der Anfrage ebenfalls abgefragt.
Die Große Anfrage wird heute Abend in das Bezirksparlament eingebracht und kann im Ganzen hier nachgelesen werden. Unsere Fraktion unterstützt außerdem die von Eltern der Hunsrück-Schule gestartete Initiative Kinder brauchen Platz.