Am 1. August war es soweit: Monika Herrmann trat als erste grüne Bürgermeisterin einer deutschen „Großstadt“ – denn als solche kann Friedrichshain-Kreuzberg mit seinen 260 000 Einwohnern durchaus gelten – ihr Amt an. Mit ihr nahm auch Jana Borkamp (Grüne) als jüngste Stadträtin Berlins ihre Arbeit auf. Mitte Juni hatte das Bezirksparlament beide mit großer Mehrheit gewählt.
Zum Dienstbeginn von Monika Herrmann und Jana Borkamp sagt Paula Riester (Grüne), Sprecherin des Fraktionsvorstands: „Wir freuen uns auf die weiblichen, grünen Akzente, die beide in unserem Bezirk setzen werden. Damit wird Friedrichshain-Kreuzberg einmal mehr seiner Vorreiterrolle gerecht!“ Monika Herrmann, bisher Stadträtin für Jugend, Bildung, Gesundheit und Kultur, möchte die Ressorts Jugend und Gesundheit in der neuen Funktion behalten. In der Vergangenheit hatte sie sich besonders für den Ausbau von Kitaplätzen und für den Kinderschutz stark gemacht. In ihrer Antrittsrede benannte sie unter anderem den vom Abgeordnetenhaus beschlossenen Personalabbau in der Verwaltung sowie die veränderte Integrationsdebatte als größte zukünftige Herausforderungen. Jana Borkamp, bislang Regierungsrätin in der Senatsfinanzverwaltung, sitzt seit 2011 für die Grüne Fraktion im Bezirksparlament, seit 2012 als Fraktionssprecherin. Als Stadträtin möchte sie die Ressorts Finanzen und Kultur übernehmen. Eine transparente Verwaltung ist ihr ein besonderes Anliegen. Mit Hans Panhoff (Grüne), Peter Beckers (SPD) und Knut Mildner-Spindler (Linke) bleiben die übrigen Bezirksamtsmitglieder gleich. Am 6. August tritt das neue Bezirksamt zum ersten Mal zusammen, um die Ressortaufteilung zu besprechen. Hans Panhoff wird das Ressort Stadtplanung von dem scheidenden Bürgermeister Franz Schulz übernehmen. Franz Schulz (Grüne), seit 2006 Bezirksbürgermeister, hat sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nicht – wie ursprünglich geplant – über seinen 65. Geburtstag hinaus verlängert. Mit einem Festakt am Montag dankten der Kreisverband und die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen ihm für seinen unermüdlichen Einsatz für den Bezirk und seine Bewohner.