Ein Gutachten des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg prognostiziert Wartezeiten von über 30 Minuten an Kreuzungen rund um den Endpunkt der geplanten Stadtautobahn

Die geplante Verlängerung der Stadtautobahn A 100 wird in Friedrichshain ein Verkehrs-Chaos anrichten. Das ist das Fazit einer neuen Studie des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg. Die Gutachter prognostizieren an etlichen Kreuzungen rund um den geplanten Endpunkt an der Elsenbrücke Wartezeiten von einer halben Stunde für den Verkehr. „Mit so einem vernichtenden Urteil hätte ich nicht gerechnet“, sagt Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne). Einzelheiten des Gutachtens werden heute Abend (Dienstag) im Verkehrsausschuss des Bezirks vorgestellt.

Nachdem im A 100-Anhörungsverfahren des Senats im November 2009 bekannt wurde, dass die Planer bisher mit falschen Zahlen hantierten, hatte das Bezirksamt ein eigenes Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben. Das Fazit der Verkehrsplaner: Am Knotenpunkt Elsenbrücke Ecke Stralauer Allee werden drei von vier Zufahren tagsüber gravierend überlastet sein. Die Folge: Errechnete Wartezeiten an der Ampelanlage von bis zu 25 Minuten. Für die Ampelanlage Elsenstraße / Am Treptower Park kommen die Gutachter auf Wartezeiten von bis zu 28 Minuten in allen Koordinierungsvarianten, für die A 100-Abfahrt am Treptower Park sogar auf 31 Minuten.

„Wegen des entstehenden Dauer-Staus müssen die Anwohner mit drastisch steigenden Abgas- und Lärm-Emissionen rechnen“, sagt die Grünen-Fraktionsvorsitzende Antje Kapek. „Wenn sich der Senat weigert, eine neue öffentliche Auslegung der Pläne zu organisieren, werde man die Bevölkerung vor Ort in den nächsten Wochen selbst über die Folgen des absurden und teuren Verkehrsprojektes aufklären“, sagt die studierte Stadtplanerin.

Hinweis:

Eine Zusammenfassung des Gutachtens wird heute in der Ausschusssitzung ab 18.30 Uhr in Raum 1053 im Rathaus Kreuzberg in der Yorckstraße 4-10 verteilt.