Weil ausreichend Personal fehlt, können viele Kitas ihrem per Gesetz festgeschriebenen Bildungsauftrag nicht nachkommen. Heute forderte der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg das Land Berlin daher in einer Resolution auf, endlich den eklatanten Personalmangel in den Kitas der Stadt zu beheben. Gleichzeitig unterstützt der Bezirk den Antrag zum Volksbegehren für bessere Kita- Bildung. Der Grund: Nach Angaben des Landeselternausschusses Berliner Kindertagesstätten (LEAK) fehlen an 93 Prozent der Kitas pädagogische Fachkräfte. „Ohne zusätzliches Geld für Personal fährt der Zug für betroffene Kinder nur in Richtung Abstellgleis“, begründet Stefan Hainke (Grüne) die Resolution im Bezirksparlament. Wegen mangelnder Förderung in Kitas würden hier große Teile der Bevölkerung von der Chancengleichheit in Schule und dem Leben insgesamt einfach abgehängt. „Der rot-rote Senat zementiert damit soziale Ungerechtigkeit“, sagte Hainke.
Die grüne Kritik richtet sich nicht gegen das „gut gemeinte“ Bildungsprogramm für die Kitas. „Aber wie so häufig verschenkt der Senat hier bunte Päckchen und wenn man sie aufmacht, ist nichts drin außer heißer Luft, weil die Finanzierung fehlt“, sagt Monika Herrmann (Grüne), Bezirksstadträtin für Jugend, Familie und Schule in Friedrichshain-Kreuzberg. Den bisherigen Lippenbekenntnissen zur Förderung der frühkindlichen Bildung und damit der Chancengleichheit und dem Bildungserfolg aller Kinder müssten endlich Taten folgen.
Konkret unterstützt Friedrichshain-Kreuzberg mit der Resolution den Antrag zum Volksbegehren des Landes-Eltern-Ausschusses-Kita (LEAK) mit dem Titel „Kitakinder+Bildung von Anfang an = Gewinn für Berlin“. Gleichzeitig beschloss der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg dem Berliner Kitabündnis „Auf die Kleinen kommt es an – mehr Zeit für Bildung!“ beizutreten. Damit will der Bezirk erreichen, dass endlich „ausreichend Zeiten für ErzieherInnen, genügend Personal in der Kita- Leitung und angemessene Gruppengrößen“ erreicht werden, wie es dazu in dem Antrag der Grünen heißt.