Fraktion weist Vorwürfe der Bezirks-SPD zurück. Thema: Elternzentrum / Übertragung in freie Trägerschaft / SPD-Vorwürfe
"Wenn die Sozialdemokraten den Grünen heute in den Rücken fallen, ist das scheinheilig", sagt die jugendpolitische Sprecherin Marianne Burkert-Eulitz. Schließlich plante die SPD die Schließung.
Die grüne BVV-Fraktion in Friedrichshain-Kreuzberg weist die Vorwürfe der SPD zurück, das Kreuzberger Elternzentrum im Haus der Familie „ohne Not“ in private Hände abzugeben. „Wir wollen das Elternzentrum erhalten – ganz im Gegensatz zur SPD, die es noch in der vergangenen Legislaturperiode einfach abwickeln wollte“, sagt Marianne Burkert-Eulitz, die jugendpolitische Sprecherin der grünen BVV-Fraktion in Friedrichshain-Kreuzberg. Die ehemalige SPD-Jugendstadträtin Sigrid Klebba hatte die Schließungspläne nach massiven Protesten zurückgenommen. „Wenn die SPD den Grünen heute in den Rücken fällt, ist das scheinheilig“, sagt Burkert-Eulitz.
Allerdings sehen die Grünen keine Chance, das Elternzentrum in der Trägerschaft des Bezirks zu erhalten. „Das haben wir den rigiden Sparbeschlüssen des SPD-geführten Senats zu verdanken, die wir nun auf lokaler Ebene umsetzen müssen“, sagt Burkert-Eulitz. Stattdessen soll das Elternzentrum nun von öffentlicher in freie Trägerschaft übergehen und die Familienangebote erhalten bleiben.
Besonderes Augenmerk der Grünen gilt auch dem präventiven Kinderschutz. Hier übernimmt der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg demnächst die Gesamtverantwortung für den berlinweiten „Kinder- und Jugendnotdienst“. Die Grünen setzen sich zusätzlich dafür ein, dass die Eltern an der Entscheidung beteiligt werden, welcher freie Träger das Elternzentrum zukünftig führen soll.
„Als Grüne wollen wir immer die Betroffenen vor Ort einbeziehen, natürlich auch beim Thema Elternzentrum“, sagt Burkert-Eulitz. Die Vorwürfe, das Bezirksamt zerschlage das Elternzentrum im „Eiltempo“ und habe die Betroffenen vor Ort bisher nicht eingebunden, weist die grüne Fraktion deshalb zurück. „Das schnelle Vorgehen im Januar war notwendig, da der Arbeitsvertrag der bisherigen Leiterin zum Jahresende 2006 auslief“, sagt Burkert-Eulitz. Die Übertragung in freie Trägerschaft sei von Anfang an transparent verlaufen: Die Mitarbeiterinnen wurden bereits im Dezember von der Jugendstadträtin vor Ort informiert. Im Januar wurden die Kooperationspartner auf einer Veranstaltung über das weitere Verfahren aufgeklärt.